1. Auf und ab tanzt das Glück, wie ein Ball.
2. Auf und davon lasst den Zelter gon. – Fischart.
3. Auf und davon wie drei deutsche Teufel (drei Doctor Fauste).
4. Auff, auff, es ist nicht allzeit fastabend. – Henisch, 140.
5. Dat is myn vp und hen. (S. ⇒ Aufspringen 1 und 2.) Tappius, 184a.
Ist mein Alles.
6. Dick up, segt Hans, dat sall'n Hingst wâr'n. – Hoefer, 454.
7. Früh auf und spät nieder bringt verlorene Güter wieder.
Engl.: He that will thrive, must rise at five; he that has thriven, may lie till seven.
Lat.: Ditat, sanctificat, sanat quoque surgere mane.
8. Jetzt auf, jetzt ab, dann wieder auf, das ist des Glücks gemeiner Lauf.
*9. Nig up mi, ik bün Oollander Oolsch. (Hamburg.)
Rührt von einer Alten aus dem Alten Lande her, die im Gassengedränge um Schonung bat.
[158] *10. Uf, ûf, der Himmel grôt. (Schles.) – Frommann, III, 414, 538.
*11. Up, alle Kau, moergen is Maidag. (Westf.)
Ausdruck für: Steh auf!
Holl.: Sta op, lui beest, zei Gerrit de snapper, en hij zag een dood schaap in eene weide liggen. (Harrebomée, I, 42.)
12. Auf, sprach der Fuchs zum Hasen, hörst du nicht den Jäger blasen? (Danzig.) – Frischbier, I, 154.
13. Auf vnd ab, wie ein Ball, dantzt des Glückes Fall. – Henisch, 1659, 40; Petri, II, 27.
Frz.: Cent ans bannière, cent ans civière. (Bohn I, 10.)
14. Frih uff un spat nidder bringt alle verlôren Gidder widder. – Curtze, 362.
15. Frisch auff ist halb gewonnen. – Henisch, 1245, 27.
16. Früh auf, frisst alles auf. – Kirchhofer, 183.
17. Früh auf und spät zu Bette gehn, kann auf die Länge nicht bestehn.
Holl.: Froeg op en laet te bedde gaen, kan na den regel niet bestaen. (Cats, 313.)
18. Früh uf und spot nieder, friss wenig und schaff wieder. (Luzern.)
Sprichwort der Dienstboten, die eine geizige Herrschaft haben.
19. Grade up, wie ick, söä' de schêwe Danzmêster. – Schlingmann, 254.
20. Itz auff, denn ab, so gehet das Glück.
21. Wenn op, denn satt; wenn ût, denn alle. – Frischbier, I, 155; Frischbier, II, 149.
Zur Beschwichtigung kleiner Kinder, die noch mehr Speise haben wollen; wenn alles aufgezehrt ist, dann ist man satt.
22. Wenn 't up is, slânt de Hunn sück um Bunken. – Kern, 663.
Vom Streit um nichts.
23. Wer früh auf ist, dem gibt Gott. – Gryphius, 53.
*24. Auf un a Liecht un Wetterglas un a Barometer. (Geislingen.) – Birlinger, 343.
*25. Auf – zu Gott! (Schwaben.)
Beim Aufhelfen. Wenn man Mädchen eine Bürde Klee u.s.w. auf den Kopf heben hilft.
*26. Er wächst auff wie ein Narr im Zwiebellande. – Simplic., I, 204.
[833] *27. He hett 't upt1, is 'n richtig Testament. (Ostpr.) – Frommann, V, 522, 544.
1) Er hat es auf, d.i. er hat alles, was er besitzt, aufgezehrt.
*28. Hei mot op, wie Heidmann's Wasser. (Alt-Pillau.) – Frischbier, II, 157.
Wasser ist hier Hundename.
*29. Hi as ap, iar a Düwel Skur um hoa. (Nordfries.) – Johannsen, 74.
Er ist aufgestanden, ehe der Teufel Schuhe anhat.
Holl.: Hij was op voor dat de duivel zijn pansel geschend had. (Harrebomée, II, 170b.)
*30. Op em (auf ihm) Julius. – Frischbier, I, 162.
Ausruf beim Kartenspiel, wenn die Karte des Gegners gestochen wird. Im Werder: Ried emp op.
*31. So oaim oppe as 'n Strêipe Speck. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 162, 121.
Buchempfehlung
Der satirische Roman von Christoph Martin Wieland erscheint 1774 in Fortsetzung in der Zeitschrift »Der Teutsche Merkur«. Wielands Spott zielt auf die kleinbürgerliche Einfalt seiner Zeit. Den Text habe er in einer Stunde des Unmuts geschrieben »wie ich von meinem Mansardenfenster herab die ganze Welt voll Koth und Unrath erblickte und mich an ihr zu rächen entschloß.«
270 Seiten, 9.60 Euro
Buchempfehlung
Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für den zweiten Band eine weitere Sammlung von zehn romantischen Meistererzählungen zusammengestellt.
428 Seiten, 16.80 Euro