Bann

1. Der Bann kann wol blitzen, aber nicht donnern.


2. Im Bann sein.Henisch, 184.


3. In den Bann thun.Henisch.


[Zusätze und Ergänzungen]

4. Bann ist die Rache mit dem Schwerte.Graf, 29, 28.

Es ist hier der Königsbann (s.d.) gemeint. Wer mit dem Bann des Papstes, des Bischofs u.s.w. von der Christenheit belegt wurde, und ein Jahr oder mehrere in demselben blieb, verlor dadurch weder Freiheit, noch Lehen, noch Erbe. Der kirchliche Bann konnte wol blitzen, aber nicht donnern. (S. Bann 1.) Wer jedoch Jahr und Tag in des Königs Bann blieb, verlor Ehre und Recht, Freiheit, Erbe und Lehen. (Görlitzer Landrecht, XXXII, §. 3.)

Mhd.: Der Ban, das ist die rache mit dem swerte. (Bodmann, 583; Gaupp, I, 51, IX.)


5. Bann leiht man ohne Mannschaft.Graf, 558, 52.

6. Bann schadet der Seele und nimmt doch niemand den Leib.Graf, 549, 98.

Mhd.: Ban scadet der sell unde ne nimt doch nieman den lif. (Homeyer, III, 63, 2.)


7. Der Bann ist des Papstes Schwert.


8. Der Bann ist ein Band.Graf, 549, 96; Henisch, 183, 8.

Lat.: Excommunicatio est nervus ecclesiasticae disciplinae. (Henisch, 183, 9.)


9. Wer den Bann einmal empfängt, braucht ihn ferner nicht mehr zu empfangen. (S. Gericht 16 u. Hand 216.)Graf, 558, 53.


*10. Ut egen Bann (Befehl) un Bod (Gebot). Kern, 1580.

Aus eignem Entschluss, eigner Machtvollkommenheit. Der deutsche Sprichwörterschatz ist reich an sprichwörtlichen Redensarten und Ausdrücken, mit Anreim oder Alliteration. Ich füge hier nach Kern eine Zusammenstellung anreimender Substantivpaare in plattdeutscher Mundart an. Gêr Bedd of Bulster hebben. – He hett gên Beseff of Benull. – He mut Bûk un Bock vull hebben. – Biggen un Bolgen. – Bêr un Barmhartigheit. – Dör Buske un Brake. – Sünde Bâm un sünder Band. – Dîk un Damm. – Nêt aver Dör of Drüppel kamen. – Bi Dage un in Düstern. – Für un Flamme wesen. – He röhrt gên Finn (Finger) of Fôt. – Geld un Gôd. – Na Gunst un Gave. – Gên Hûs of Hoff. – Gên Hûs of Heim. – Gên Hahn of Henn. – In allen Hoken (Ecken) un Hörns (Winkel) to kîken. – Gên Kind of Küken. – He sücht nett ut as Kês un Karmelk. – Man hört gên Klock noch Knöpel. – He sett Lîf im Lefen dartegen in. – 'T Lütjest un 't Lêfste. – Mit Mann un Mus verdrunken. – He hett gên Pott of Pann. – Potten un Prüllen (altes Geschirr). – 'T is all in Repp un Rôr. – 'T geit bi hun dör Rug un Rau. – In Sammt un Sîde. – 'T is Sünde un Schande. – Endelk kummt he doch to Stö un Stohl. – Dör Slîk un Slôt. – Emer Stücken un Stullen. – Dör Slot un Slenk. – Schît un Strunk. – Seel un Seligheit verswören. – Dat Schipp liggt vör Topp un Takel. – Tôm un Tögel. – Tôm un Teister (?). – He sücht gên Wêr of Wind an. – Wehr un Wappen. – Water un Wind. – 'T geit all na Wünsk un Will.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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