Blähen

*1. Er bläht sich in der Herrlichkeit wie der Frosch auf der Hechel.


*2. Er bläht sich wie ein Hund im Grossstuhl.

Holl.: Hij pronkt als een hond in een' tonnestoel. (Harrebomée, I, 320.)


[Zusätze und Ergänzungen]

3. Darfst dich nicht blähen wie ein Pfauen, musst fein auf die Füsse schauen.

»Der Pfau hebt sein Haupt empor, machet einen langen Hals und hebt die schönen langen Federn empor, dass sie umb ihn herstehen, wie ein Circus oder Rad; sobald er aber seiner grewlicheu Füsse inne wird, entfällt ihm der Muth und alle Hoffart wieder, und läst die Federn seines Schwanzes wiederumb niedersinken.« (Oec. rur. 13, 501.)


*4. Er blähet sich, wie der Frosch zum Storch, als er ihn packte. (Mockrau.) – Frischbier, II, 380.


*5. Er bläht sich auf, wie Kiszka im Zobelpeltz.

Kiszka, ein litauischer Edelmann zu Zeiten des Polenkönigs Sigmunds III., war Wojwode zu Wilna. Als er das erstemal in den Landtag nach Krakau kam und in Zobel gekleidet war, diente sein Name der übermüthigen Jugend zu einem Witze, da er sich mit »Darm«, »Wurst« übersetzen lässt. Sie fanden das lächerlich und machten obiges Sprichwort daraus.

Poln.: Nadał się, jak Kiszka w sobolach. (Kijew, 26.)


*6. Er bläht sich wie ein Frosch.

Masur.: Bazy sie any żaba. (Frischbier, II, 3044.)


*7. Er blehet sich vnd macht sich bundt.Nigrinus.


*8. Er blehet sich wie der Frosch im Hamen. Mathesy, 196b.


*9. Sich blähen wie ein verdauender Kalekut. Gutzkow, III, 152.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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