Dreschen

1. Eers diesket me, dann wannet me. (Attendorn.) – Firmenich, I, 356, 7.

Erst drischt man, dann wannet man.


2. Erst muss man dreschen und alsdann das Stroh verbrennen.


3. Man muss dreschen, wenn zu dreschen ist.

Der Russe sagt: Drisch, so lange man drischt, und rede, so lange man zuhört. (Reinsberg III, 9.)


4. Nicht alle, die dreschen, haben Stroh im Kopf.


5. Wenn man drischt, muss man rein dreschen.


6. Wenn man ihm rufet: Drisch! versteht er gern zu Tisch.Eiselein, 127; Simrock, 1718.


7. Wer dreschen will, findet leicht einen Flegel. Sprichwörtergarten, 27; Sprichwort, 259.


8. Wer nicht will dreschen und mahl'n, soll sich auch fern vom Tische hal'n.


9. Wer will dreschen gahn, muss Flegel ha'n.


10. Wo viel' drösche, mues me Takt halte. Schweiz.


*11. Ich will ihn dreschen (schlagen), dass er Baumöl geben soll.


[Zusätze und Ergänzungen]

12. Lieber dreschen vnnd steine auff die mauer tragen, als u.s.w.Mathesius, Postilla, I, LXXVb.


13. Wo du droscha hôst, suach i koa Korn.Michel, 282.

Wo du zu suchen und zu nehmen hast, geschieht es so genau, dass für andere nichts zurückbleibt.


14. Wo mehrere zusammen dreschen, da müssen sie Schlag halten.

Holl.: Daerden veel smeden moet men slagh houden. (Cats, 226.)


*15. Ma chä, nit (zugleich) dräsche und Holz spalte. (Solothurn.) – Schild, 58, 27.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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