Dreschen

[194] Dreschen, das Entkörnen der Getreidearten, Hülsenfrüchte, Ölgewächse etc., wurde in den ältesten Zeiten wohl durch Schlagen der Ähren gegen Steine, später durch Schlagen mit Stöcken, Stangen, Ruten ausgeführt, auch ließ man das Getreide etc. durch Pferde austreten, denen man Holzschuhe anlegte (Asien), und suchte die Arbeit durch angehängte Wagen zu erhöhen; Ägypter, Römer, Karthager bedienten sich geringelter Walzen oder durch Einschlagen von Zapfen und Steinen rauh gemachter Bohlen und Schleifen, die hier und da noch heute, z. B. in Bosnien, benutzt werden; am gebräuchlichsten war aber und ist in kleinern Wirtschaften der Dreschflegel, mit dem das Getreide auf der Tenne oder auf einem auf dem Felde vorbereiteten Platze bearbeitet wird. Der Dreschflegel besteht aus dem Klöppel, der durch einen Lederriemen, seltener durch einen Drahtbügel, mit dem Stiel, der Rute, verbunden ist. Im Durchschnitt drischt ein Arbeiter mit dem Dreschflegel stündlich 20–40 kg Getreidegarben oder 7–14 kg Körner. Gegenwärtig findet die Dreschmaschine (s. d.) immer mehr Eingang, besonders seitdem Unternehmer das D. akkord- und lohnweise übernehmen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 194.
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