Fechten

1. Besser gar nicht gefochten, als erstochen. Gruter, III, 10.


2. Da ist gut fechten, wo kein Feind ist.

Holl.: Het is goed vechten, daar geen vijand is. (Harrebomée, II, 378.)


3. Es fechten nicht alle, die vil dröwen.Henisch, 1030; Petri, II, 244.


4. Fechten ist keine Sünde.Graf, 529, 340; Joh. Hug, Der Kirche und des römischen Reichs Wagenfuhr (Strasburg 1504), 36.

Handelt von den Kämpfen eines für berechtigte Zwecke geführten Kriegs.


5. Gefochten oder verdorben, gelitten oder gestorben.Parömiakon, 2302.


6. Hie ficht man, dort richt't man.Eiselein, 168.


7. Mit vil soll man fechten, mit wenigen rathschlagen.Henisch, 1030.

Holl.: Mit vele volcs sal men vechten ende mit luttel te rade gaen. (Tunn., 19, 7.)

Lat.: Auxilio multi, sint consilio tibi pauci. (Fallersleben, 531.) – Cum multis belligerandum, cum paucis vero consultandum.


8. Niemand darf fechten, er sei denn Hauptsacher.Graf, 42, 138.

Aus dem flensburger Stadtrecht.


9. Wer fechten will, der muss der streiche warten.Henisch, 1030; Petri, II, 707; Körte, 1317; Simrock, 2313.


10. Wer fechten will, kann das Schwert nicht in der Scheide lassen.Scheidemünze, II, 232.


[948] 11. Wer fechten will um alle Schnecken, der darf nimmer das Schwert einstecken.


12. Wer nicht fechten kann als Held, der flieh' als Hase aus dem Feld.Gaal, 475.


13. Wer nicht ficht, dem (ver)rostet der Degen in die (der) Scheide.Scheidemünze, II, 172.


14. Wer nicht ficht, wird angefochten.Scheidemünze, I, 3817.


15. Wer nicht kann fechten, gewinnt nichts im Rechten.Eisenhart, 332; Pistor., VII, 5; Körte, 4971 u. 6222; Simrock, 8230; Lehmann, 309, 74.

Dies Sprichwort lehrt, dass sich jeder im Besitz seines Guts müsse zu erhalten suchen, und, wenn daraus vertrieben, seinen Gegner sogleich wieder vertreiben müsse, weil hier jede Nachsicht schade, indem der gerichtliche Weg sehr spät zum Ziele führe und auch mit zu viel Unannehmlichkeiten verbunden sei.


16. Wer nit wol fechten kann, der soll die Messer liegen la'n.Henisch, 1030; Mathesy, 133a.


17. Wer redlich ficht, wird gekrönt.Simrock, 2315.


18. Zum Fechten ist nicht jeder geschickt.


19. Zum Fechten ist nicht jeder geschickt, sagte die Katze und sprang dem Hunde auf den Rücken.

Holl.: Het is een goed gevecht, hond tegen kat, elk heeft klaauwen. (Harrebomée, I, 234.)


*20. Er ficht, dass der Stock schwitzt. (Schwaben.)

Der Fechtbruder oder Schnallendrücker.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867, Sp. 948-949.
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