1. Drei Hauben an Einem Kohlenbecken drehn sich und drehn sich, um sich zu necken.
Um einander zu ärgern.
2. Nein, ich habe gottlob die Haube aufgehabt, sagte die Frau, als sie der Beichtvater fragte, ob sie nackend beim Kapuziner gelegen. – Klosterspiegel, 28, 21.
3. Wänn d'r d' Hauwe ni tâgh, do sätz d'r Bôk hern'r ûf. – Peter, 445.
4. Wenn zwei Hauben an Einem Feuer stehn, wird man unter einer das Gesicht der Quere sehn.
Die Spanier wollen damit sagen, daas die Frauen unverträglich und zänkisch seien.
*5. Eim uf der Hube sitze. (Schaffhausen.) – Schweiz, II, 168, 17.
Einem auf der Hauben sitzen. (S. ⇒ Bock.) (Limb. Chronik.) Fischer fügt zur Veranschaulichung bei: »Einem ein solch Strapikordium ziehen, das jhm das Hertzbendel im Leibe kracht.« – Im hohen Grade lästig sein.
*6. Eine schlechte Haube aufhaben.
*7. Eine unter die Haube bringen. – Tendlau, 1000; Eiselein, 284; Wurzbach II, 172; Braun, I, 1159.
*8. Einem auff die Haube greiffen. – Hurenteuffel im Theatrum Diabolorum, 306b; Fischer, Psalter, 13b u. 190d.
»Jn (ihnen) weidlich auff die hauben greifen, dass haut vnd har offt folgen nach.« (Waldis, IV, 96, 26.)
*9. Einem die Haube rücken.
*10. Einem nach der Haube greifen. – Brandt, Nsch., 93; Luther's Tischr., 10a; Parömiakon, 2910.
*11. Man muss ihm auf die Haube gehen.
Empfiehlt strenge Aufsicht.
*12. Mer kommt ihr net uf d' Hauba. – Nefflen, 463.
Man ertappt sie nie, man kann keinen Beweis für den Argwohn gegen sie auffinden.
*13. Sechshundert Hauben stark.
Sechshundert mit Sturmhauben versehene Ritter.
*14. Sie möchte schon lange gern unter die Haube.
Ehemals trugen nur verheirathete Frauen, nicht aber Jungfrauen Hauben auf dem Kopfe; Mädchen hatten ihr blosses Haar nur mit Band und Nadel oder mit einigen Blumen durchwoben. Man will also mit dieser Redensart sagen, eine weibliche Person ist verheirathet oder wünscht es zu sein. (Wurzbach I, 61; Eiselein, 284 u. 671.)
*15. Unter der Haube sein.
*16. Unter die Haube kommen.
*17. Viel auf der Haube haben. – Murner, Nb., 94.
Mit Schuld belastet sein.
18. Wenn die Haube amol geflickt ist, is sie nimmer ganz. (Rott-Thal.)
*19. Das ist eine alte Haube.
Eine längst bekannte Sache.
*20. De Huve begheten.
Die Haube begiessen = den Kopf blutig schlagen. (Freybe, Redentiner Spiel, 1829.)
*21. Einem auf der Haube sein. (Pfalz.) – Klein, I, 187.
Ihn genau beobachten.
*22. Hauben vnd schauben, vnd mantel, hauss vnd raben vmb halbes Gelt erworben oder Hebräisch lernen lassen. – Mathesy, Postilla, I, LXa.
*23. Ich werde ihm auf der Haube grasen.
*24. Mer kommt ihr net uf d' Hauba. – Michel, 272.
Man ertappt sie nie.
*25. Sie hat Haub vnd schaub in die Hebräisch schul geschickt. – Mathesy, Sarepta, XXVb.
In der Leihanstalt versetzt.
*26. Sie hat heut die gute Haube auf.
Ist bei guter Laune.
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