Porzellan, das

[810] Das Porzellān, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -e, eine im Feuer halb verglasete Masse, welche durch die Zusammensetzung zweyer einander entgegen gesetzter Erden entstehet, wovon die eine zu Glas wird, die andere aber nicht, und die daraus bereitete Arbeit. Tassen von Porzellan. Chinesisches Porzellan. Meißner oder Sächsisches Porzellan. Das Porzellan ist eine feine Töpferarbeit, welche aus einer glasartigen und thonartigen Erde bestehet, wovon jene in dem Feuer zu Glas wird, diese aber nicht, aus welcher Mischung denn die bald durchsichtige Masse entstehet, welche unter diesem Nahmen bekannt ist, und der innern Beschaffenheit nach das Mittel zwischen der gemeinen Töpferarbeit und dem völligen Glase ist. Der Nahme ist aus dem Ital. Porcellana, Franz. Porcellain, weil das erste Porzellan, welches man in Europa kennen lernete, aus China und Japan durch die Handlung über Italien zu uns gebracht wurde. Woher aber dieser Nahme rühret, ist so ausgemacht noch nicht. Die wahrscheinlichste Vermuthung ist noch, daß es von einer unter diesem Nahmen bekannten Art Schnecken benannt worden, deren milchweißem Glanze die Masse des Porzellanes ähnlich ist, daher man wohl ehedem glaubte, das Chinesische und Japanische Porzellan werde aus solchen Schnecken bereitet. S. Porzellanschnecke.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 810.
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