Dschingis-khan

[369] Dschingis-khan, (wörtlich der große Fürst) der berühmte Mongolische Eroberer, welcher zu Anfange des dreizehnten Jahrhunderts Asien erschütterte. Ungefähr um das Jahr 1200 hatte er die in der Mongolie in zahlreichen Horden herumziehenden Mongolen unter seine Herrschaft vereinigt. Mit diesen drang er in China ein, und verbreitete seine Eroberungen durch Indien und Persien bis an den Dnieper in Europa, wo er mitten in seinen siegreichen Unternehmungen im Jahr 1227 starb. Seine Nachfolger, besonders Timurlenk (Tamerlan), machten noch größere Eroberungen. Aber bald wurde das Mongolische Reich in mehrere Staaten zerstückelt, von welchen sich das Reich des großen Moguls in Indien – der jetzt nur noch ein Schatten-Kaiser ist – bis auf die neuesten Zeiten erhalten hat. Oschingis-khan besaß bei seiner Eroberungssucht viele gute Eigenschaften; er verehrte nur Einen Gott, und suchte die rauhen Sitten seines Volks zu mildern.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 1. Amsterdam 1809, S. 369.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: