Dschingis-Khan

[364] Dschingis-Khan, Sohn des mongolischen Hordenführers Yesukai, geb. 1155, hieß Anfangs Temudschin. Schon sein Vater hatte sich viele mongolische Horden unterworfen; diese fielen nach dessen Tode 1168 ab u. verjagten D. aus seinem Erbe. Er floh zu Ung, dem Großkhan der Mongolen, heirathete dessen Tochter, mußte aber, da ihm sein Schwiegervater nach dem Leben trachtete, wieder fliehen; er stellte sich jetzt an die Spitze eines Haufens Bewaffneter, mit denen er 1202 seinen Schwiegervater u. 1203 den Khan der Naimanschen Tataren unterwarf u. so Herr über einen großen Theil der Mongolei wurde. Er nahm nun den Titel Khakan (Groß-Khan) an u. endlich den Namen D., d.i. größter Khan. Nachdem er noch die Uiguren in der Tatarei überwunden hatte, bezwang er 1209 bis 1215 einen großen Theil von China, 1218–19 Khowaresmien, Bukhara u. Samarkand, 1223 die Russen in der Statthalterschaft Jekaterinoslaw u. 1225 Tangut; er starb aber 1227, mitten in seinen Eroberungen. Mehrüber ihn s.u. Mongolen (Gesch.). Er hinterließ 4 Söhne, u. seine Familie herrscht noch jetzt in Dschaggatai. In den Ruinen von Nertschinsk ist eine Tafel aufgefunden worden, welche die Geschichte seiner Eroberung Sartagots enthält.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 364.
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