Poliren

[525] Poliren oder eine Politur geben heißt einen Gegenstand glatt, blank und glänzend machen. Je nach den zu polirenden Stoffen werden sehr verschiedene Werkzeuge und Mittel dabei angewendet, und während z.B. Metallbleche mitunter durch Hämmern mit einem breiten und sehr glatten Hammer polirt werden, bedient man sich bei vielen Stahlwaaren dazu sogenannter Polirscheiben, welche von Holz und mit Leder überzogen sind und im Großen durch Wasserkraft in drehende Bewegung gesetzt werden. Holz wird durch anhaltendes Reiben polirt, nachdem es vorher mit einer sogenannten Politur, einer Auflösung von Schellack in Alkohol oder mit Polirwachs, einer Auflösung von Wachs, Colophonium und Leinöl überzogen worden ist; Marmorplatten erhalten ihre Politur, indem man je zwei mit dazwischen gebrachtem seinen Sand und Wasser und zuletzt mit Schmirgel sich aneinander reiben läßt. Die zahlreichen, in Form von seinem Pulver zum Poliren angewendeten Körper, wie geschlämmte Kreide, Kohle und gebrannte Knochen, zerfallener Kalk, Schmirgel, Bimsstein, Zinn, Asche, heißen überhaupt Polirmittel und für den häuslichen Gebrauch meist Putzpulver. Zu gleichem Zwecke wird auch ein Polir-, Rost- oder Sandpapier verfertigt, welches einen Überzug von geschlämmtem seinen Sand oder einem ähnlichen Stoff bekommt und mit Benutzung von Baumöl zum Abreiben des Rostes von Eisen und zur Reinigung anderer Metalle gebraucht wird.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 525.
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