Schenkendorf

[69] Schenkendorf (Ferd. Gottfr. Max von), wurde 1784 zu Tilsit geboren, studirte zu Königsberg Kameralwissenschaften und erlernte nachher noch die Landwirthschaft. Nachdem er sich 1812 in das südl. Deutschland begeben und verheirathet hatte, leistete er dem Aufrufe des Königs von Preußen Folge und trat in das preuß. Heer ein. Nach dem Frieden wurde er Regierungsrath zu Koblenz, aber starb schon 1817 an einer Brustkrankheit. Sein poetisches Gemüth hatte schon früher durch die Schriften von Novalis und Jung-Stilling eine eigenthümliche Richtung erhalten, der Kampf um die deutsche Freiheit aber regte ihn zur höchsten poetischen Begeisterung auf, welcher seine zuerst Stuttg. 1815 gesammelt erschienenen Gedichte entsprangen. In ihnen spricht sich der Wunsch nach Wiederauflebung des deutschen Vaterlandes neben der begeisterten Erinnerung an die untergegangene Größe desselben aus. Mannichfaltiger sind die Lieder, welche sein »Poetischer Nachlaß« (Berl. 1832) enthält. Neuerdings sind seine »Sämmtlichen Gedichte« (Berl. 1837) herausgegeben worden.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 69.
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