Thüringerwald

[426] Thüringerwald (der), ein deutsches Waldgebirge, welches als Fortsetzung des Fichtelgebirges zu betrachten ist, beginnt bei Eisenach, Marksuhl und Salzungen, von wo er sich in südöstl. Richtung bis gegen Lobenstein ins Saalthal erstreckt, dort den Namen Frankenwald bekommt und endlich in der Nähe von Kronach ins Mainthal sich herabsenkt. Er hat eine Länge von 15 Meilen bei einer Breite von 2–4 Meilen und umfaßt 76 ! M. mit 212,600 Einw. Das ganze Gebirge hat rundliche Formen und ist fast überall mit Waldung bedeckt, nur der Gerberstein bei Altenstein, der Tröhberg bei Winterstein und der Hermannsberg bei Oberschönau sind kahle Felsengipfel. Der höchste Berg ist der noch nicht 3000 F. hohe Inselsberg, welcher am südl. Theil eine steile Felsenwand, den Inselstein, hat. Der Thüringerwald bildet die Grenze zwischen Thüringen und Franken, und auf dem Gebirgsrücken läuft ein Weg hin, welcher der Rennweg oder Rennsteig heißt. An Metallen ist der Thüringerwald nicht eben sehr reich, nur Eisen findet sich in Menge; bei Ilmenau gewann man sonst Silber und einige von Thüringerwalde kommende Flüsse führen Goldsand. Im Mittelalter wurde der Thüringerwald zum Theil von Slawen bevölkert, welche ihn Loibe oder Leibe nannten. Vgl. Hoff's und Jacob's »Thüringerwald« (2 Bdchen, Gotha 1817) mit Landkarten und Kupfern; Herzog's »Taschenbuch für Reisende durch den Thüringerwald« (Magdeb. 1832); Plänckner, »Der Thüringerwald« (Gotha 1630), und Völker »Das thüringische Waldgebirge, nach physischen, geographischen, statistischen und topographischen Verhältnissen« (2 Bde., Weim. 1836), mit einer Landkarte.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 426.
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