Vierwaldstätter

[607] Vierwaldstätter- (der) oder Luzernersee in der Schweiz hat seinen Namen von den ihn umgebenden, im Mittelalter die vier Waldstätten genannten, Wald-und Bergcantone Luzern, Schwyz, Uri und Unterwalden, ist rings von hohen Bergen (darunter der Rigi, Pilatusberg und Axenberg) umgeben und zwei ! M. groß. Er hat eine sehr unregelmäßige Gestalt, wird von der Reuß durchströmt, die ihn bei Altorf erreicht und bei Luzern verläßt und liegt 1368 F. über dem Meere, ist neun Stunden lang, höchstens fünf Stunden breit und 600 F. tief. Von nahegelegenen Ortschaften wird der vordere Theil auch alpnacher, der nördl. der Luzerner-, der südl. der Urnersee, der mittle Theil Kreuztrichter und Buochssee genannt. Seine Gewässer sind klar und hellgrün; er enthält nur eine Insel und seine Ufer sind an mannichfaltigen Naturschönheiten reicher als die jedes andern schweiz. Sees, enthalten auch mehre in der Geschichte der Schweiz besonders wichtige Punkte, wie das Rütli, wo die Eidgenossen ihren ersten Bund schlossen, und die Tell'splatte und Kapelle. (S. Uri, den Canton.) Die Schiffahrt auf diesem, an schmackhaften Fischen sehr reichen See ist des Durchfuhrhandels über den St.-Gotthard nach Italien wegen ziemlich lebhaft.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 607.
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