Rigi

[712] Rigi (der) oder wie man häufig in der Schweiz sagt, die Rigi, ist ein freistehender, in seiner höchsten Spitze, dem Rigikulm, bis 5676 F. sich erhebender Berg im Canton Schwyz und wird unter allen schweiz. Bergen von Fremden am meisten besucht. Er liegt zwischen dem Zuger-, Vierwaldstädter- oder Luzerner- und dem Lowerzersee, hat auf seinen Höhen ausgedehnte Alvweiden mit mehr als 150 Sennhütten und trägt an seinem südl. Fuße süße Kastanien- und selbst Feigenbäume; nördl. senkt er sich steil und öde gegen den Zugersee hinab. Wege für Fußgänger und Reiter sind nach der Höhe gebahnt, wo eine Stunde unterhalb des Gipfels das Kapuzinerkloster Maria zum Schnee liegt und die Reisenden gastlich aufnimmt. Dort wird auch am 22. Jul. ein zahlreich besuchtes Fest begangen, bei welchem die Hirten gymnastische Spiele aufführen. In der Nähe befinden sich mehre Wirthshäuser und eine Badeanstalt, wo Diejenigen wohnen, welche des Sommers hier die Molkencur brauchen. Höher hinauf bieten das Staffelhaus und auf dem Rigikulm das 1816 erbaute Wirthshaus den Reisenden ein Obdach und von hier aus blickt man über die ganze östl. und nördl. Schweiz bis nach Schwaben hinein und zum Jura, zählt 14 Seen und hat die Hochalpen bis zur Jungfrau im Canton Bern vor sich liegen.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 712.
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