Landschaftsmalerei

[13] Landschaftsmalerei, im Altertum als selbständige Kunst unbekannt, trat als solche erst im 15. Jahrh. auf, indem (zuerst von den Brüdern van Eyck in Flandern) den Bildern aus der biblischen Geschichte statt des Goldgrundes eine Landschaft zum Hintergrunde gegeben wurde. Die selbständige Darstellung der Landschaft begann Ende des 16. Jahrh. durch die Carracci, Pieter Brueghel und dessen Nachfolger, und wurde im 17. durch Nic. Poussin, Claude Lorrain, Salvator Rosa und Jak. van Ruisdael nach verschiedenen Richtungen ausgebildet. Im 18. Jahrh. wurde die Vedute (z.B. van Hackert), im Anfang des 19. Jahrh. die histor. oder heroische, d.i. die mehr idealisierte Landschaft (von J. A. Koch u.a.) gepflegt; etwas später Landschaften mit romantischen Anklängen (Schirmer, Lessing) und solche epischen Inhalts (Rottmann, Preller). In neuester Zeit ist überall in der L. das Prinzip der Hellmalerei, bes. für Stimmungslandschaften (Paysage intime) zur Geltung gekommen. Daneben die üblichen, akademisch gefärbten Landschaften aus Italien, Holland, Norwegen, Alpengebiet und auch dem Orient. Berühmte moderne Landschaftsmaler in Deutschland Andr. und Osw. Achenbach, Hildebrandt, Calame, Schleich, Schönleber, Wenglein, Douzette, Kameke, Ruß, Schindler; in England Turner, Constable und Bonington; in Frankreich Flandrin, Th. Rousseau, Corot, Dupré, Daubigny der Ältere, Diaz; in der Schweiz Calame, Diday; in den Niederlanden Mesdag; in Skandinavien Eckersberg, Gude; in Amerika Bierstadt u.a. – Vgl. Leitschuh (1898); Anleitung von Köhler (2. Aufl. 1905).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 13.
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