Rechtschreibung

[500] Rechtschreibung, Orthographie, die Lehre von der Darstellung der Sprachlaute durch Schriftzeichen. Die histor. R. hält an der einmal festgestellten R. fest, auch wenn sich die Sprache im Laufe der Zeit ändert (so im Französischen, Englischen), während die phonetische R. (im Italienischen, überwiegend auch im Deutschen) sich dem jeweiligen Stande der Aussprache möglichst genau anzupassen sucht. Zur Festsetzung einer einheitlichen deutschen R. wurden verschiedene Versuche gemacht. Zunächst wurde mit Benutzung der von der orthogr. Konferenz in Berlin (1876) gemachten Vorschläge in Bayern (21. Sept. 1879), Preußen (21. Jan. 1880) und dann in den übrigen deutschen Staaten eine ziemlich übereinstimmende Schulorthographie eingeführt. Auf Grund der Beratung einer zweiten orthogr. Konferenz (Juni 1901) gab das preuß. Ministerium »Regeln für die deutsche R.« heraus, die auch von den andern deutschen Staaten, sowie in Österreich, der Schweiz und den deutschen Schulen Nordamerikas angenommen wurden. – Vgl. Duden, »Orthogr. Wörterbuch« (8. Aufl. 1905).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 500.
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