Feuerzeuge, künstliche

[117] Feuerzeuge, künstliche, künstliche. Hierzu gehören 1) elektrische, in denen Wasserstoffgas durch einen elektrischen Funken entzündet wird und flammend ausströmt, so daß man ein Licht daran entzünden kann. 2) die pneumatischen (Luft-) Feuerzeuge, wo in einem hohlen metallenen Cylinder die Luft mittelst eines Stempels so zusammengepreßt und erhitzt wird, daß sie einen am Ende befindlichen Schwamm entzündet; 3) die Phosphorfeuerzeuge, wo ein Schwefelfaden, nachdem man ihn in ein mit Phosphor gefülltes Glas getaucht, sogleich an der Luft brennt. 4) die Platinafeuerzeuge. Hier strömt Wasserstoffgas gegen einen Platinaschwamm, bringt diesen zum Glühen und entflammt ihn. 4) Die bekanntesten sind die englischen oder sogenannten chemischen Feuerzeuge. Die Füllung des Fläschchens besteht aus concentrirter Schwefelsäure mit etwas Asbest gebunden. Taucht man in diese Feuchtigkeit das Zündhölzchen, welches an der Spitze mit chlorsaurem Kali, Schwefel, Zinnober und Tragantschleim bestrichen ist, so entzündet sich durch das Kali der Schwefel und durch diesen wieder das Hölzchen. Alle diese Erfindungen haben die ältern mechanischen Feuerzeuge: das Feuerschloß, das Zunderfeuerzeug, Stahl und Stein etc. fast überall verdrängt[117] Welch ein ungeheurer Schritt von der Art Feuer anzumachen, welche der Naturmensch durch das Aneinanderreiben zweier Hölzer übt, bis zu Döbereiner's Erfindung des Platinafeuerzeuges!

B.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 4. [o.O.] 1835, S. 117-118.
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