Fische

[134] Fische, eine Klasse der Wirbelthiere mit länglichen, walzen- oder spindelförmigen, meist von Schuppen bedeckten, schleimigen Körpern, leben nur im Wasser, athmen durch Kiemen, bewegen sich durch Flossen, haben eine oder auch zwei Schwimmblasen, kaltes, d. h. nur etwas wenig wärmeres Blut, als das Element, worin sie sich bewegen. Ihre Zunge ist unbeweglich, bei manchen, wie z. B. den Hechten, mit Zähnen besetzt. Sie leben im süßen und salzigen Wasser; viele von ihnen, z. B. die Häringe, nehmen jährlich große Wanderzüge vor, andere Seefische schwimmen, wenn sie laichen wollen, stromaufwärts, und begeben sich dann wieder in die See. Sie sind meistens genießbar, und viele Nationen, namentlich in den Polargegenden, sind beinahe ausschließlich auf diese Art Nahrung angewiesen. Von andern benutzt man den[134] Thran, die Schuppen, Gräten etc. Sie vermehren sich ungeheuer; so enthält der Roggen des Flunders z. B. über eine Million Eier. Ihre Lebenskraft ist sehr stark, denn Eingefrorene thauen wieder auf, Zerschnittene bewegen sich noch im siedenden Wasser. Einige Arten sind mit Stacheln, Sägen, elektrischer Kraft u. s. w. ausgerüstet. Ihr Nutzen für die Haushaltung ist ungemein groß; die aus hellem Wasser, so wie auch die Seefische sind leichter verdaulich, als die aus trübem, schlammigem. Die beste Art der Zubereitung ist das bloße Kochen; durch Räuchern gewinnen sie zwar an Wohlgeschmack, sind aber der Gesundheit, weil die Thransubstanzen dadurch mehr concentrirt werden, statt auszudunsten, weniger zuträglich.

4.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 4. [o.O.] 1835, S. 134-135.
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