Mandragora (Botanik)

[27] Mandragora (Botanik). Der Aberglaube des Mittelalters bediente sich zu den vielen Zaubermitteln, welche die sogenannten Hexen anwandten. auch der dicken, spindelförmigen Wurzel dieser Pflanze, die noch jetzt als officinell in den Apotheken zu haben und so wie das ganze Kraut narkotisch-giftig, von ekelhaft betäubendem Geruch[27] bitterscharfem Geschmack ist. Aus ihr schnitzelte man die in den alten Zaubergeschichten so berüchtigten Alraunmännchen, d. h. kleine, menschliche Figuren, die zu allerlei gottlosem Treiben gebraucht wurden und für Werke des Teufels galten. In ihrem natürlichen Zustande gab die Alraunwurzel ein beliebtes Gegengift gegen Wassersucht, Verwundungen etc. Einsächrige Beeren unterscheiden die Mandragora officinalis von der Atropa mandragora, mit der sie früher verwechselt ward. Sie ist im südlichen Europa heimisch, hat große eiförmige, lanzettartige Blätter, weißröthliche oder blaue Blumen, ohne Stempel und gelbe Beeren. Nach Linné gehört sie zur Familie der Solaneen, und 1. Ordnung der 5. Klasse seines Systems.

F.

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Damen Conversations Lexikon, Band 7. [o.O.] 1836, S. 27-28.
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