Pisang (Botanik)

[218] Pisang (Botanik). Dieser Baum nähert sich hinsichtlich seines Wuchses und Anstandes den Palmen, und erzeugt eine Frucht, die an Geschmack der Feige ähnelt. Der gemeine P. ist fast über alle warmen Länder verbreitet; doch scheint Indien und Afrika sein ursprüngliches Vaterland zu sein, wo er auch als Feigenbaum kultivirt wird. Zur Zeit der Reise enthält der Fruchtkolben gegen 10 bis 15 Büschel, an deren jedem etwa 9 bis 10 Früchte sitzen. Diese sind an Größe, Farbe und Geschmack verschieden, gewöhnlich einer Gurke ähnlich, beinahe halbmondförmig gekrümmt, glatt und Anfangs grün, reif aber blasser oder höher gelb. Das Fleisch ist weich, von süßem, mildem Geschmack. Der Saft gibt, wenn er gegohren, ein angenehmes, weinartiges Getränk. Die Blätter dienen den Bewohnern der heißen Länder statt Tischtuches und Servietten, auch zum Einwickeln statt Papieres und Leinwand. In manchen Gegenden deckt man die Häuser damit. Aus dem Stamm laßt sich eine Art Flachs ziehen. Die ganze Pflanze dient dem Elephanten als Nahrung. Blumensprache: Nachahmungssucht.

L. M.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 8. [o.O.] 1837, S. 218.
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