Würzburg

[469] Würzburg. In einem schönen Thale an beiden Seiten des Mains, von Weinbergen umkränzt, liegt diese alte ehrwürdige Bischofsstadt, jetzt der Hauptort des Untermainkreises im Königr. Baiern mit ihren 23,000 Ew. Sie ist unregelmäßig gebaut, aber voll von Sehenswürdigkeiten und interessanten Instituten, als der großartigen Mainbrücke mit ihren 12 Heiligen, der Citadelle Marienberg, 12 Hospitälern, Arbeits- und Waisenhäusern, einem Theater, der Universität mit reicher Bibliothek und zahlreichen Naturalien- etc. Cabineten, Seminarien, Gymnasium, Hebammenschule, Mädchenpensionat, Centralindustrieschule, musik. Akademie etc. Das ehemals bischöfl., jetzt königl. Schloß mit dem prächtigen Kaisersaale und dem grandiosen Keller (für 2200 Fuder Wein), die Domkirche mit vielen Denkmälern, die Neumünster-, Johannis-, Michaelis- und Universitätskirche, das große Juliushospital, das schöne Harmoniegebäude etc. sind nur einzelne Perlen aus W's reichem Gebäudeschatz. Zahlreiche Fabriken, starker Weinbau (am Abhange der erwähnten Citadelle wächst der beste unter den Frankenweinen: der Leistenw., und in der Nähe am Steinberge der Steinw.) und ein gewinnreicher Handel verbreiteten ungemeinen Wohlstand in der freundlichen Stadt, der sich auch auf's Schönste in dem hier für Kunst und Literatur allgemein herrschenden Sinne ausspricht.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 10. [o.O.] 1838, S. 469.
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