Lupus, S. (11)

[964] 11S. Lupus, Ep. C. (1. Sept.) Dieser hl. Lupus, frz. St-Leu und St.-Lop, wird [964] (Gall. chr.) als der neunzehnte Bischof von Sens (Senones) bezeichnet. Sein Vater hieß, nach der Legende, Letto und lebte in Orleans; seine Mutter war die hl. Austregildis (s.d.). In den Uebungen der Frömmigkeit aufgewachsen, wurde er nach dem Tode des hl. Artemius3 (583–586), nach Migne und den Boll. aber erst ims J. 609 zum Bischof von Sens erhoben. Bis zum Tode des Königs Dietrich II. und Sigbert II. (im J. 613) konnte er ruhig seinem bischöflichen Amte obliegen; aber unter dessen Nachfolger Chlotar II. wurde er nach Ausene, einem Orte der Landschaft Vimeu (Vinimaens) verwiesen. Darüber empört, ermordete das Volk den Abt Medegesilus, welchem es die Schuld an des Bischofs Verbannung zuschrieb, und verlangte vom Könige durch den Abt Winebald zu Troyes dessen Zurückberufung. Die Bitte wurde nicht bloß gewährt, sondern Chlotar II. bat selbst den hl. Bischof wegen des ihm zugefügten Unrechts um Verzeihung. Mit neuem Eifer oblag er jetzt seinem Amte, bis ihn der Herr ungefähr im J. 623 am 1. Sept. in die Ewigkeit abrief258. Sein Begräbniß fand in der Kirche der hl. Columba13 statt, wo auf seine Anrufung viele Wunder geschahen. Sein Name steht auch im Mart. Rom. Ohne Zweifel hat er in jenen Zeiten grauenvollster Familienkriege und Verwandtenmorde außerordentlich viel gelitten und gewirkt, weßhalb sein Andenken in Segen geblieben ist. (J. 248).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 964-965.
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