Zosimus, S. (9)

[867] 9S. Zosimus, (19. Juni), ein Soldat und Martyrer in Pisidien, hatte die Waffen abgelegt und sich zur Kirche geflüchtet, wo er die hl. Taufe empfing. Damals war Domitianus vom Kaiser Trajanus als Statthalter über die Provinz Pisidien aufgestellt. Derselbe hatte sich vom Kaiser die Vollmacht erbeten, die Christen, welche sich weigerten den Götzen zu opfern, auf jede Weise tödten zu dürfen. Bei diesem Tyrannen wurde nun der seit einiger Zeit bekehrte, Zosimus angeklagt, daß er die Waffen abgelegt habe und Christ geworden sei. Domitianus ließ nun zu Sozopolis (Apollonia), wo er sich gerade aufhielt, den Zosimus ergreifen und vor seinen Richterstuhl führen. Da derselbe seinen Glauben offen bekannte, wurde er grausam geschlagen, dann aufgehängt und gebrannt, und zuletzt auf einen glühenden Rost geworfen. Das Feuer schien ihm aber nur kühlender Thau zu sein, was viele Ungläubige zum Glauben an Christus führte. Hierauf wurde er mit von spitzen Nägeln durchstochenen Schuhen an junge Pferde gebunden, denen er von Sozopolis bis Conna (Conona), wohin sich der Statthalter begab, nachlaufen mußte. Dort angekommen mußte er drei Tage ohne alle Speise und Trank bleiben. Es erschienen ihm aber zwei Knaben, welche ihn mit Brod und Wasser erquickten. Da er aufs Neue vor dem Richterstuhle standhaft seinen Glauben bekannte, ward er noch auf verschiedene grausame Weise gepeinigt und zuletzt enthauptet. Das Mart. Rom. nennt seinen Namen am 19. Juni, und Sozopolis als den Ort seines Martyriums. In einigen Legenden wird ihm irrig der hl. Ursicinus (s. d.) als Gefährte beigegeben. (III. 812.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 867.
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