Zosĭmus

[996] Zosĭmus, 1) Sankt Z., Papst von 417–418, Grieche von Geburt, geriet mit den afrikanischen Bischöfen wegen der Pelagianischen Lehre in heftigen Streit; er starb im November oder Dezember 418.

2) (Zosimos) griechischer Historiker, schrieb zwischen 450 und 502 n. Chr. nach guten Quellen und nicht ohne Kritik eine »Neue Geschichte« (»Historia nova«) in 6 Büchern, von denen das erste eine Übersicht der Zeit von Augustus bis Diokletian gibt, die folgenden die Ereignisse bis 410 in steigender Ausführlichkeit schildern; der Schluß des Werkes, das bis auf seine Zeit reichen sollte, fehlt. Z. will die Ursachen des Verfalles der römischen Weltherrschaft erweisen; die vorzüglichste sieht er in der Einführung des Christentums. Er ist neben Ammianus Marcellinus (s. d., Bd. 1) für uns die Hauptquelle für die Geschichte des 4. Jahrh. n. Chr. Hauptausgabe von Mendelssohn (Leipz. 1887).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 996.
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