Zosimus

[792] Zosimus, ein byzantinischer Historiker oder vielmehr gleich Olympiodor, Priscus u.a. ein Vorgänger derselben, lebte um 490 n. Chr. als Staatsbeamter in Konstantinopel; in seiner vom Kaiser Augustus bis 410 n. Chr. reichenden »Neuen Geschichte« ahmte er den Polybius mit Talent nach u. zeigte eine für seine Zeit ungewöhnlich reine und gute Schreibart, aber seinen Zweck, den Verfall des Römerreichs in seinen [792] Ursachen darzustellen, konnte er schon deßhalb nur höchst ungenügend erreichen, weil er als bitterer Heide die Hauptquelle alles Unglückes im Christenthum sah. Ausgaben von Reitemeyer (Lips. 1781) und Becker (Bonn 1847), deutsche Uebersetzung von Seybold u. Heyler (Frankf. 1804 ff., 2 Bde.).

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 792-793.
Lizenz:
Faksimiles:
792 | 793
Kategorien: