Zosĭmus

[702] Zosĭmus. I. Papst: 1) St. Z., Grieche von Geburt, 417–418 römischer Papst. Er suchte zuerst durch sein Auftreten gegen die afrikanischen u. gallischen Bischöfe, gegen jene in den Pelagianischen Streitigkeiten, gegen Letztere in dem Streit über die Metropolitanwürde, die Autorität des Römischen Stuhles geltend zu machen. Er st. 26. Decbr. 418 u. wurde canonisirt. Die beiden Briefe, welche er in Sachen des Pelagianischen Streites an die Afrikaner erließ u. in deren ersterm er die Pelagianer gegen ihren Ausspruch für rechtgläubig erkannte, in dem anderen (Epistola tractatoria), nach der Ablehnung seines Ausspruchs seitens der Afrikaner, die Pelagianer verdammte, stehen in Baronius' Annalen u. in Garnerius' Opera Marii Mercatoris; die anderen ihm zugeschriebenen Briefe in Schönemanns Pontificum romanorum epistolae, 1. Bd., S. 662–710, in welchen sich Z. Herrschsucht unumwunden zeigt, gelten für unecht. Vgl. I. Fricke, Zosimus in Clemente XI. redivivus, Ulm 1719. II. Bischof: 2) Z., so v.w. Dionysius 9). III. Griechische Schriftsteller: 3) Z., Sophist u. Rhetor aus Alexandria um das dritte Jahrh. v. Chr., Platoniker, schrieb unt. andern eine Biographie des Plato. 4) Rhetor aus Gaza unter Anastasios, schrieb Commentationen über Demosthenes u. Lysias, auch über die rhetorischen Termen. 5) Griechischer Historiker im fünften Jahrh. n.Chr., war Comes u. Exadvocatus fisci zu Constantinopel u. schr.: Νέας ἱστορίας βίβλοι ἕξ od. (wegen der zweiten Bearbeitung) Ἱστορία ναας ἐκδόσεως, eine Geschichte der Kaiser, bes. von Constantius bis 410; herausgegeben von H. Stephanus mit Herodian, Par. 1581, von Sylburg im dritten Bde. der Scriptores historiae rom. minores, Frankf. 1590, Fol.; Th. Smith, Oxford 1679; Chr. Cellarius, Zeitz 1679, 3. A. Jena 1729; J. F. Reitemeier, Lpz. 1784; J. Bekker, 1837; deutsch von Seybold u. Heyler, Frankf. 1802, 2 Bde. 6) Griechischer Chemiker aus Panopolis in der ägyptischen Thebais, schr.: Βαφὴ τοῦ χαλκοῦ, im zweiten Bde. von Schneiders Eclogae physic., u. Περὶ ζύϑων ποιήσεως, herausgegeben von Gruner, Sulzb. 1814. Vergl. Alchemie S. 279.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 702.
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