Lappland

[710] Lappland, Sameland. Landschaft im höchsten Norden Europas, an dem Eismeere, theils zu den schwed. Län (Wester- und Nordbotten, Jämtland), theils zu Norwegen (Stift Drontheim), theils zu Rußland (Gouvernement Archangel und Finnland) gehörig. L. hat das polar. Klima (im nördl. Theile im Sommer fast 3 Monat langen Tag), ist gebirgig, in den Thälern sumpfig, hat jedoch noch Wälder, sodann Ueberfluß an Beeren, Moosen und Flechten; viel Pelzwild, Fische, wildes Land- u. Wassergeflügel. Die Lappen, die sich selbst Samelads nennen, werden auf 28000 Köpfe geschätzt, von denen etwa 10000 unter russ. Herrschaft stehen; sie sind untersetzt, kräftig, gutmüthig, gehören zum finnischen Stamm, sind zum Theil noch Heiden. Ihr einziges Hausthier ist das Rennthier, mit dem sie im Sommer den Weiden nachziehen u. unter Zelten leben; den Winter bringen sie in Hütten zu, die aus Erde, Stein und Holz gebaut sind. Diese Halbnomaden verstehen auch Gerberei und Weberei. Die ärmeren Fischerlappen leben fast allein von Fischen, die Waldlappen von Jagd u. Fischerei.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 710.
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