Lerche

[748] Lerche (Alauda), Vogelgattung aus der Ordnung der Körnerfressenden, über ganz Europa, das nördl. Afrika und Asien verbreitet, mit graubraunem Gefieder, heller oder dunkler gefleckt, die hintern Schwungfedern so lang als die vordern, Schwanz kurz. der Nagel der Hinterzehe lang, fast gerade. Sie halten sich meist auf der Erde auf, wo sie zweimal jährlich brüten, leben von Sämereien, zur Brutzeit auch von Insekten und wandern in großen Zügen. Baden nicht im Wasser, sondern im Sande. Die Männchen gehören zu den besten und fleißigsten Sängern. Die Feld-L. (A. arvensis), überall sehr häufig, kommt schon im Februar zu uns und ist der fleißigste von allen Sängern. Ihres delikaten Fleisches wegen wird sie in manchen Gegenden im Herbste in großer Menge gefangen, besonders um Leipzig, Dresden u. Berlin. – Die Haide-L. oder Baum-L. (A. arborea), kleiner, mit rundlicher Holle, liebt besonders mit Haidekraut bewachsene Gegenden, wo indeß Bäume oder Gebüsche nicht fehlen dürfen. Ihr melancholischer, flötender Gesang, ähnlich dem der Nachtigall, gehört zu den lieblichsten, die man kennt, besonders feierlich in stiller Nacht. – Die Hauben-L. (A. cristata), mit spitziger Federhaube auf dem Kopf.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 748.
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