Lerche [2]

[434] Lerche, Vincent Stoltenberg, norweg. Maler, geb. 5. Sept. 1837 in Tönsberg, gest. 28. Dez. 1892 in Düsseldorf, ging 1856 nach Düsseldorf, wo er sich in der dort herrschenden Malweise ausbildete. Er malte zuerst Architekturstücke und ging deshalb nach Venedig, von da an den Rhein, wo er namentlich Kirchen malte, endlich auch nach dem heimischen Norden, wo ihm Drontheim und Roeskilde Vorwürfe boten. Daneben machte er sich einen Namen als Karikaturenzeichner und bevölkerte bald seine Klosterhöfe, Sakristeien und Kirchengänge mit heitern Szenen aus der katholischen Priester- und Mönchswelt. Seine Hauptwerke sind: das Innere der Lambertikirche in Düsseldorf (1862), Klosterbibliothek (1872, im Nationalmuseum zu Stockholm), der Zehntentag im Kloster (1873, in der Nationalgalerie zu Christiania), ein Wirtshaus in Köln zur Zeit der französischen Okkupation (1880), der Kirchenplan und Seemannsgeschichten (1886), der Zwerg des Königs (1888), fahrendes Volk im Kloster, politische Kannegießer und das neue Wirtshausschild (1892). Als Schriftsteller (in seiner Muttersprache) machte er sich bekannt durch zwei Bände »Reiseskizzen« (Christiania 1872 u. 1874), »Kleine Bilder für große Kinder«, zwei Hefte Kinderreime und Volksweisen in Arabesken (1876 u. 1879), als Illustrator durch zahlreiche Beiträge für deutsche, schwedische und norwegische Zeitschriften.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 434.
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