Mohammed [2]

[212] Mohammed , Name von 4 türkischen Sultanen. M. I., Sohn Bajazets I., regierte von 1403–21, hatte fast immer mit inneren Unruhen zu kämpfen. – M. II., geb. 1430, Sultan von 1451 bis 1481, ein sehr unterrichteter Mann, der latein., griech., arab. und persisch sprach. in der Geschichte, Geographie u. Mathematik bewandert war und selbst die Künste liebte, aber dabei in seiner Politik so treulos und grausam verfuhr, wie irgend ein türk. Despote und die Unterworfenen nur aus Klugheit schonte. Er eroberte 1453 Konstantinopel und machte es zur Residenz; überdies unterwarf er Griechenland und Morea, das byzantin. Reich Trapezunt, Serbien, nach Skanderbegs Tod Albanien, entriß den Venetianern Negroponte, den Genuesen Kaffa und die andern Colonien in der Krim, wurde aber bei Rhodus und Belgrad zurückgetrieben. Zuletzt griff er Italien an und hatte bereits Otranto erobert, als ihn ein Krieg gegen die Perser nach Asien rief; auf dem Zuge dahin starb er. – M. III., reg. von 1595–1603, ein nur durch seine Grausamkeit merkwürdiger Sultan. – M. IV., Sultan von 1648–87, persönlich nicht besonders bedeutend, unter dem aber die Vezire Mehemed u. Achmed Köprili die Verwaltung des Reichs wieder ordneten, die Eroberungen in Ungarn behauptet, Polen bekriegt u. den Venetianern ihre Besitzungen auf Candia entrissen wurden; zuletzt jedoch häuften sich die Unfälle (Belagerung von Wien, der Venetianer Morosini in Griechenland). M. ward 1687 abgesetzt und st. 1691 im Gefängnisse.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 212.
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