Moore [2]

[237] Moore, Thomas, einer der vortrefflichsten Dichter und Schriftsteller Großbritanniens, geb. 1779 zu Dublin, gest. 1852 zu Sloperton Cottage, nachdem [237] er anfangs Advokat, alsdann einige Zeit Secretär der Admiralität auf den Bermudasinseln gewesen war und endlich lange Jahre einer glücklichen Unabhängigkeit den Musen gewidmet hatte. Lieferte außer bittern Satiren, womit er als Katholik u. Irländer die Torys bedachte, dramatische Stücke, eine gepriesene Uebersetzung des Anakreon, herrliche »Sacred songs« (1816), den Twopenny Postboy, dann »Irish melodies« (1817 bis 1837) d.h. Texte zu irischen Volksmelodien, vor allem »Lalla Rookh« (1817), welche Dichtung voll Gluth u. Phantasie vielleicht mit Unrecht sein Meisterwerk genannt wird. Später wandte sich M. mehr dem Erzählerfach (der Epikuräer) sowie der Geschichte zu (Lebensbeschreibung des Sheridan 1825, des Lord Byron; Memoiren des Kapitän Rock, des Lords Edward Fitzgerald, zusammenhängend mit der »History of Ireland«, London 1833 und oft). Am bekanntesten wurde M. bei uns durch die »Reisen eines Irländers zur Entdeckung einer Religion« (engl. London 1833, 2 B., mehrfach ins Deutsche übersetzt). Sein Freund. Lord John Russel, gab heraus: »Memoirs, journal and correspondence of T. Moore«, London 1853, 6 B.; Loménie: »Sir Th. Moore, par un homme de rien«, Paris 1844.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 237-238.
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