Niemcewicz

[342] Niemcewicz (–witsch), Julian Ursin, poln. Staatsmann u. Schriftsteller, geb. 1757 zu Skoli in Lithauen, von 1788 bis 92 als Patriote auf den Reichstagen thätig, 1794 Kosciuskos Adjutant und mit ihm gefangen, lebte nach seiner Freigebung durch Kaiser Paul I. in Amerika, wurde 1807 Senatssecretär und Castellan des Herzogthums Warschau, 1814 Präsident des Constitutionsausschusses des Königreichs Polen, erklärte sich 1830 für die Revolution, übte jedoch vom Alter gebeugt, keinen bedeutenden Einfluß mehr aus; er st. 1841 in Paris. Von seinen Schriften (12 Bde., Leipzig 1840) sind die vorzüglichsten: »Historische Lieder der Polen« (deutsch von Gaudy, Leipz. 1833); »Memoiren zur poln. Geschichte«, der Roman: »Johann von Tenczyn«.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 342.
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