Schefer

[67] Schefer, Leop., ein durch Jean Pauls und F. Rückerts Leistungen angeregter Dichter, geb. 1784 zu Muskau in der Niederlausitz, machte bedeutende Reisen, lebt seit 1820 als General-Inspector und Freund des Fürsten Pückler-Muskau in seinem Geburtsorte. Von all seinen poetischen Arbeiten ist die berühmteste sein »Laienbrevier« (1834. 10. Aufl. 1855), fortgesetzt durch die »Hausreden« (Dessau 1855). als Dichtung mannigfach und namentlich durch sinnige Naturbetrachtung ausgezeichnet, als Andachtsbuch, wozu es bei den Protestanten häufig benutzt wird, höchst verwerflich, weil die Grundanschauung des Gedichtes durch und durch pantheistisch ist und »hinter scheinbar unschuldigem Gekose und poetischem Getändel ein tiefer Haß gegen das Christenthum und Jenseits sich versteckt«. Außer dem Laienbrevier und jeanpaulisirenden Novellen lieferte S. Gedichte (3. Aufl. 1847), Hafis in Hellas (Hamb. 1853), einen »Koran der Liebe nebst kleiner Sunna« (ebendas. 1855) etc. Ausgewählte Werke, Berlin 1845–46, 12 Bde.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 67.
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