Sulzer

[377] Sulzer, Joh. Georg, ein tüchtiger und namentlich als Aesthetiker vielgenannter Schriftsteller des vor. Jahrh.; geb. 1720 in Winterthur, das jüngste von 25 Kindern, verlor er 14jährig Vater und Mutter an Einem Tage, fand in Zürich Gönner an Bodmer, Breitinger und Geßner, studierte besonders die Wolff'sche Philosophie und das Pflanzensystem Linnés, wurde Hilfsprediger im Kanton Zürich, dann Hauslehrer in Magdeburg, 1747 Professor zu Berlin, zuerst am Joachimsthaler Gymnasium, später an der Ritterakademie, auch Mitglied der Akademie der Wissenschaften und st. 1799. Sein Erstlingswerk, die »Moralischen Betrachtungen über die Werke der Natur« gab Sack in Berlin 1741 heraus, auch wurde es ins Französische übersetzt; schrieb außerdem einen kurzen Inbegriff aller Wissenschaften, übersetzte Humes berühmte Untersuchung über den menschlichen [377] Verstand, sein Hauptwerk aber war die »Allg. Theorie der schönen Künste« (Lpz. 1771 u. oft), ein ästhetisch-philosophisches Wörterbuch, ergänzt durch Blankenburg, Dyk und Schatz. S.s Selbstbiographie gaben Merian u. Nicolai heraus, Berl. 1809.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 377-378.
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