Visconti [1]

[633] Visconti, lombard. Familie, welche von 1277 n. Chr., anfangs nicht unbestritten, bis 1447 Mailand u. theilweise Oberitalien beherrschte; s. Mailand, Geschichte. Die Herrschaft errang Otto V., der Erzbischof von Mailand, gest. 1295; ihm folgte sein Neffe Matteo I. (1294–1322); diesem Galeazzo I. (1322–28), Azzo (gest. 1329), Luchino (1329–49), Giovanni (1349 bis 1354), des letztern 3 Neffen Matteo II., Barnaba und Galeazzo II. (1354–85); Gian Galeazzo, unter welchem die Macht der V. am höchsten stand, erhielt 1395 von Kaiser Wenzel den Herzogstitel, eroberte den größten Theil von Ober- u. Mittelitalien, strebte nach dem Titel König von Italien, st. 1402 vergiftet. Ihm folgten in der getheilten Herrschaft zuerst seine 3 Söhne, die einen großen Theil des Gebiets an Venedig und Florenz verloren, von 1412 an als Alleinherrscher Filippo Maria, gest. 1447 ohne männliche Erben, worauf sich sein Schwiegersohn Franz S forza (s. d.) der Herrschaft bemächtigte.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 633.
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