Kategorie: Fabel (692 Artikel)
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Oberkategorien: Literaturgattung

Nänie [Literatur]

Nänie Ihr schattichten Gebüsche Vernehmt mein Angstgeschrey! Auch ihr, ihr stummen Fische Stimmt meinen Seufzern bey! Beweint in bittern Klagen Des Schicksals Tyranney: Denn, ach, kaum kann ichs sagen, Mein Baßglas ist entzwey.

Literatur im Volltext: Gottlieb Konrad Pfeffel: Poetische Versuche, Erster bis Dritter Theil, Band 1, Tübingen 1802, S. 123-124.: Nänie

Neran [Literatur]

Neran Der Filz Neran lag krank. Um Beicht mit ihm zu halten, Berief man einen Mönch. Habt ihr, fieng dieser an, Ein neues Testament? Ein neues? rief Neran, Meynt ihr ich mache zwey? es war zu viel am alten.

Literatur im Volltext: Gottlieb Konrad Pfeffel: Poetische Versuche, Erster bis Dritter Theil, Band 1, Tübingen 1802, S. 164-165.: Neran

Odoard und Isabelle [Literatur]

Odoard und Isabelle Im Land der Allobrogen Lebt Fräulein Isabell: Sie schoß mit Pfeil und Bogen So gut als Wilhelm Tell: War jung und schön, doch spröde Und kalt für Lieb und Scherz; Auch gieng im Land die Rede, Sie ...

Literatur im Volltext: Gottlieb Konrad Pfeffel: Poetische Versuche, Erster bis Dritter Theil, Band 2, Tübingen 1802, S. 48-52.: Odoard und Isabelle

Pallas [Literatur]

Pallas An den Erbprinzen von H.D. Prinz, um den Sohn Ulyssens groß zu bilden, Stieg Pallas einst von des Olymps Gefilden; Doch damals war sie braun und alt, Verhüllt in Mentors ernste Miene. Bey dir behielt sie ganz die ...

Literatur im Volltext: Gottlieb Konrad Pfeffel: Poetische Versuche, Erster bis Dritter Theil, Band 1, Tübingen 1802, S. 156-157.: Pallas

Philinde [Literatur]

Philinde Philinde blieb oft vor dem Spiegel stehn; Denn alles kann man fast den Schönen, Nur nicht den Trieb, sich selber gern zu sehn Und zu bewundern, abgewöhnen. Dies ist der Ton, aus dem die Männer schmähn; Doch Mädchen, bleibet ...

Literatur im Volltext: Christian Fürchtegott Gellert: Werke, Band 1, Frankfurt a.M. 1979, S. 161-162.: Philinde

Phlegon [Literatur]

Phlegon Wißt ihr, woher es kömmt, daß Phlegon seine Hand Dem reichen Gänschen Thais angetragen? Der blinde Amor schoß, mit ungewisser Hand, Statt in sein Herz, in seinen Magen.

Literatur im Volltext: Gottlieb Konrad Pfeffel: Poetische Versuche, Erster bis Dritter Theil, Band 2, Tübingen 1802, S. 139-140.: Phlegon

Phöbus und der Hirtenknabe [Literatur]

Phöbus und der Hirtenknabe An Gellert. Als in Thessaliens Gefilden Apoll, der Exulant, voll Menschenfreundlichkeit Noch Gott im hänfnen Schäferkleid, Bemühet war die Hirten umzubilden; Da sein harmonischer Gesang Und seiner Flöte Zauberklang Durch die entzückten Fluren hallte, Und, angespornt von ...

Literatur im Volltext: Gottlieb Konrad Pfeffel: Poetische Versuche, Erster bis Dritter Theil, Band 1, Tübingen 1802, S. 3-4,11-12.: Phöbus und der Hirtenknabe

Phryne [Literatur]

Phryne Als Phryne vor dem Putzaltar Ihr balsamirtes schwarzes Haar Mit grauem Modepuder schmückte, Und mit dem Anstand einer Braut Auf ihre zarte Rosenhaut Ein ganzes Weltsystem von schwarzen Pflastern drückte, So trat Urania, die gute Fey, Die sie zur ...

Literatur im Volltext: Gottlieb Konrad Pfeffel: Poetische Versuche, Erster bis Dritter Theil, Band 1, Tübingen 1802, S. 173-175.: Phryne

Pipin [Literatur]

Pipin Auf einem Schlosse der Vogesen, Das Blitzburg heißt, Spuckt, wie wir in der Chronick lesen, Ein Poltergeist. Ein Fräulein ists, halb Weib halb Drache, Aus Schwabenland, Von einer bösen Fey aus Rache Hieher gebannt. Es liegen hunderttausend Kronen Bereit ...

Literatur im Volltext: Gottlieb Konrad Pfeffel: Poetische Versuche, Erster bis Dritter Theil, Band 2, Tübingen 1802, S. 128-133.: Pipin

Pythagoras [Literatur]

Pythagoras In Kroton starb ein armer Greis. Sein Freund, ein alter Pudel, harrte Fest bey ihm aus: den Todesschweiß Leckt er ihm vom Gesicht. Man scharrte Den Leichnam ein. Der fromme Hund Sprang wimmernd in den ofnen Schlund Und starb ...

Literatur im Volltext: Gottlieb Konrad Pfeffel: Poetische Versuche, Erster bis Dritter Theil, Band 2, Tübingen 1802, S. 16-17.: Pythagoras

Recept wider den Krieg [Literatur]

Recept wider den Krieg Die Löwen fielen mit den Bären, In einen fürchterlichen Krieg; Wie Wasser floß in beyden Heeren Das Blut! Der flatterhafte Sieg Wand diesem hier, dort jenem Kronen. Der Kern der beyden Nationen Lag schon im trunknen ...

Literatur im Volltext: Gottlieb Konrad Pfeffel: Poetische Versuche, Erster bis Dritter Theil, Band 2, Tübingen 1802, S. 34-36.: Recept wider den Krieg

Rhynsolt und Lucia [Literatur]

Rhynsolt und Lucia Umsonst wandt' Rhynsolt alles an, Ein reizend Weib, getreu dem Mann, Ein edles Herz zur Wollust zu verführen. Ihm öffnete sein hoher Stand ihr Haus; Allein sie wich des Fürsten Liebling aus Und ließ ihn die ...

Literatur im Volltext: Christian Fürchtegott Gellert: Werke, Band 1, Frankfurt a.M. 1979, S. 182-185.: Rhynsolt und Lucia

Röschen [Literatur]

Röschen »Mein trautes Röschen, letzten May Verschied Graf Woldemar; Er schenkte mir für meine Treu Zweyhundert Gulden baar.« »Nun, Liebchen, hab ich für uns Brod; Drum komm, o komm doch bald. Leb wohl! ich bin bis in den Tod Dein ...

Literatur im Volltext: Gottlieb Konrad Pfeffel: Poetische Versuche, Erster bis Dritter Theil, Band 2, Tübingen 1802, S. 13-16.: Röschen

Salomo [Literatur]

Salomo An einem großen Jubelfest, Da Salomo des Armen Thränen Zu trocknen, das Verdienst zu krönen, Gehör gab, und vom Nord und West Sich alles Volk zum König nahte, Trat auch der frömmste Mann im Staate, Ein edler Greis, vor ...

Literatur im Volltext: Gottlieb Konrad Pfeffel: Poetische Versuche, Erster bis Dritter Theil, Band 2, Tübingen 1802, S. 65-67.: Salomo

Schach Meledin [Literatur]

Schach Meledin Der Sultan Meledin war seines Vaters Sohn, Das wichtigste Verdienst der meisten Prinzen, Und saß so schief als er, auf der Aliden Thron, Der Mufti, der Vezier und Rabbi Sabulon, Der Colbert seines Hofs, beherrschten die Provinzen. Indessen ...

Literatur im Volltext: Gottlieb Konrad Pfeffel: Poetische Versuche, Erster bis Dritter Theil, Band 3, Tübingen 1802, S. 118-121.: Schach Meledin

Scot [Literatur]

Scot Leibhaftig soll der Herr an allen Enden Im Abendmahl zugegen seyn? Sprach Scot, der Ketzer; wahrlich nein! Einmal befand er sich in Priesterhänden, Und kam so übel weg, daß wohl der Gottesmann Den Herren nicht mehr trauen kann.

Literatur im Volltext: Gottlieb Konrad Pfeffel: Poetische Versuche, Erster bis Dritter Theil, Band 2, Tübingen 1802, S. 36-37.: Scot

Selinde [Literatur]

Selinde Das schönste Kind zu ihren Zeiten, Selinde, reich an Lieblichkeiten, Schön, wenn ich also sagen mag, Schön wie das Morgenrot und heiter wie der Tag; Selinde soll sich malen lassen. Sie weigert sich; der Maler ließ nicht nach; Er ...

Literatur im Volltext: Christian Fürchtegott Gellert: Werke, Band 1, Frankfurt a.M. 1979, S. 83-85.: Selinde

Semnon und das Orakel [Literatur]

Semnon und das Orakel Sein künftig Schicksal zu erfahren, Eilt Semnon voll Begier zum delphischen Altar. Die Gottheit weigert sich, ihm das zu offenbaren, Was über ihn verhänget war. Sie spricht: »Du wirst ein großes Glück genießen; Doch wird's ...

Literatur im Volltext: Christian Fürchtegott Gellert: Werke, Band 1, Frankfurt a.M. 1979, S. 65-67.: Semnon und das Orakel

Servil [Literatur]

Servil Kaum sah man den Servil mit einem Amte prangen, So wünscht ihm jeder Glück. Mit lächelndem Gesicht Schwur er: »Gott weiß, ich bin dem Dienst nicht nachgegangen!« Er hatte recht: wer kriecht, der gehet nicht.

Literatur im Volltext: Gottlieb Konrad Pfeffel: Poetische Versuche, Erster bis Dritter Theil, Band 3, Tübingen 1802, S. 42-43.: Servil

Seufzer eines Dorfwirths [Literatur]

Seufzer eines Dorfwirths Die Sau muß ich mit Eicheln mästen, Mit meinem Schweiß den Amts-Hauptmann. Ha! Schade, daß ich meinen Gästen Sein Fett nicht auch verspicken kann.

Literatur im Volltext: Gottlieb Konrad Pfeffel: Poetische Versuche, Erster bis Dritter Theil, Band 1, Tübingen 1802, S. 166-167.: Seufzer eines Dorfwirths

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