Tastempfindung s. Tastsinn . Doppelte Tastempfindung s. Selbstbewußtsein .
Tastsinn ist die in der (äußeren und Schleim-)Haut localisierte Fähigkeit , Tastempfindungen , d.h. Empfindungen des Glatten, Rauhen u.s.w., zu haben, im weiteren Sinne auch die durch Muskelspannungen, Gelenke und Sehnen entstehende Druckempfindlichkeit. Der Tastsinn bildet einen Teil ...
Tat s. Handlung , Tätigkeit . Tat ist sowohl das Tun als das Product desselben, das Getane. Die Tat ist die Wirkung eines activ handelnden, Zwecke setzenden, wollenden Subjects , Product von Willensenergie. Nach KANT ist Tat »eine Handlung , sofern sie unter Gesetzen ...
Tat oder Handlung ist ein Vorgang in der Außenwelt , welcher von einem sittlich vernünftigen Wesen ausgeht. Der Kausalzusammenhang zwischen der Tat und dem Ich des Täters wird durch die Vermittlung des Wollens hergestellt. Tätigkeit bezeichnet jede Art von Wirksamkeit ...
Tat tvam asi (das, nämlich das All, bist du ): ein Satz der Veda- Philosophie , der die Identität von Ich und Außenwelt ausspricht. SCHOPENHAUER citiert ihn oft im Sinne des Phänomenalismus (s. d.) und Illusionismus (s. d.).
Tat tvam asi (sanskr. [...] = das bist du) ist ein Satz der Brahmalehre, der den Gedanken von der Subjektivität der Außenwelt ausdrückt. Schopenhauer (1788-1860) sieht ihn für den Ausdruck des Kantischen Phänomenalismus an und zitiert ihn oft in » Welt als ...
Tatenleib : die Sphäre von Taten eines Individuums , in welcher es nach dem Tode weiterlebt, gleichsam die Projection seines Ich (FECHNER, Br. WILLE ).
Tathandlung nennt J. G. FICHTE eine Tätigkeit , welche als Grundlage des Bewußtseins notwendig gedacht werden muß, die schlechthinnige Setzung (s. d.) des Ich (Gr. d. g. Wiss. S. 1 ff.).
Tatianus aus Assyrien (Syrien), im 2. Jahrhundert n. Chr., zuerst Lehrer der Philosophie und Rhetorik, dann Schüler Justins und als Christ ein heftiger Gegner der heidnischen Philosophie und Kultur, die er der gröbsten Unsittlichkeit und Niedrigkeit zeiht, ohne sich ihrem ...
Tätigkeit ( Action , s. d.) ist Willenshandlung , Willenswirkung, im weiteren Sinne alles Geschehen , das als spontane Äußerung eines relativ selbständigen Wirkungscentrums zu denken ist. Der Begriff der Tätigkeit, des Tuns hat seine Quelle in der Willensfunction, welche in Gefühlen der Activität ...
Tätigkeitstrieb : der den tierischen Wesen und dem Menschen ureigene Trieb nach functioneller Betätigung. Vgl. Spiel , Ästhetik .
Tatsache (res facti, factum, fait, matter of fact: »Tatsache« zuerst bei HERDER) ist das, was durch das Denken sicher als Erfahrungsinhalt, als Bestandteil der gesetzlichen Ordnung der Dinge und Ereignisse feststeht. Die »Tatsachen« als solche sind nicht einfach »gegeben«, sondern ...
Tatsache (res facti) heißt alles Vorhandene oder Geschehende, das durch äußere oder innere Wahrnehmungen erfaßt wird. Tatsachen können nur anerkannt oder verworfen werden; dem Streit unterliegen sie selbst nicht; nur darüber kann Zweifel entstehen, ob sie geschehen seien oder nicht ...
Taubert, Agnes , die erste Gattin E. v. Hartmanns. = Anhängerin des Hartmannschen Pessimismus. Schriften : Philosophie gegen naturwissensch. Überhebung, 1872. – Der Pessimismus u. seine Gegner, 1873.
Taubert, Agnes , gest. 1877. – Schriften : Philosophie gegen naturwissenschaftliche Überhebung, 1872.
Tauler, Johannes , geb. 1300 in Straßburg, Dominikanermönch und Wanderprediger, gest. 1361 in Straßburg. = Mystiker, Schüler Ekharts. Gott hat den Dingen ihr Wesen gegeben und sie sind in ihm beschlossen; auch die Seele findet sich (in der mystischen Ekstase) in Gott ...
Taurellus, Nicolaus (urspr. Oechslein), geb. 1547 in Mömpelgard, studierte Theologie , Philosophie, dann Medizin, Prof. der Medizin und Physik in Basel und Altorf, gest. 1606 in Altorf. T. ist ein Gegner des Aristotelismus und überhaupt aller Autorität in der Philosophie , die ...
Taurus, Calvisius aus Berytos , lehrte im 2. Jahrhundert n. Chr. in Athen, wo Aulus Gellius sein Schüler war. Gegner des Stoizismus. Schriften : Kommentare zu Platons »Gorgias« und » Timaios « u. a. (nur Fragmente erhalten). – Vgl. BÉZIER, Le philosophe T., 1868.
Tauschinski, Hippolyt , geb. 1839 in Wien, gest. 1905 daselbst. = Anhänger Schopenhauers. Schriften : Der Begriff, 1865. – Die Botschaft der Wahrheit, der Freiheit u. der Liebe, 1868.
Täuschungen s. Sinnestäuschung .
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