* Auf einen Juristenfund denken. Durch Processe die fürstliche und Staatskasse füllen. Im Alamodischen Politici (S. 14) haben die Höflinge auf einen sogenannten »Juristenfund« gedacht.
Juristenschuh müssen geschmieret seyn, das trägt den Parten nicht viel ein. – Petri, II, 412.
1. Juristerei vnd Artzenei die geben gute feiste Brei . – Henisch, 505, 65; Petri, II, 412; Sutor, 659. 2. Juristerey kompt nicht auss Büchern , sondern fleust aus der Natur . – Petri, II, 845.
juristisch , iuridicus. – forensis (gerichtlich). – od. durch den Genet. Plur. iuris peritorum od. consultorum (der Juristen), z.B. um einen j. Ausdruck zu gebrauchen, ut iuris consultorum verbo utar.
1. Das Jus ist eine schöne Braut , wenn sie in ihrem Bette bleibt; so sie aber in andere steigt, wird sie zur Hure . – Eiselein, 355. Luther war als Theolog sehr übel auf Jus und Juristen zu sprechen. Das Sprichwort: »An einem ...
1. Dat es jüst, as wamme 'me Smiele ( Schmele ) in't Balkenhual hänged. ( Grafschaft Mark . ) – Frommann, V, 163, 144. Von sehr geringer Wirkung , wie ein Tropfen Wasser auf einen heissen Stein , wie wenn eine Kuh eine Erdbeere verschluckt. *2. Es ist ...
just , s. gerade no. II, 2, b u. c.
1. Justinian macht silberne Menschen . – Winckler, XI, 16. Frz. : Par ses elenches (commentaires) Justinien mange les labeurs de Gallien. – Qui scait Justinien a cave et grenier tout pleins. ( Leroux, II, 41. ) 2. Mit Justinian muss man nicht anbinden.
Die liebe Justitia steht auf einem steinernen Giebel mit eisernen Klammern angefasst, darum kann sie nicht in die Rathsstube kommen. – Opel, 376. [Zusätze und Ergänzungen] 2. Es ist kein justitia mehr, zugleich wie zu Rom, wann ein bapst stirbt. – Zimmerische Chronik ...
Justiz , I) Gerechtigkeit: iustitia. – II) Handhabung des Rechts: iurisdictio (Justizpflege). – *res iudiciaria (Justizwesen). – in diesem Staate ist eine langsame I., in illa civitate iudicia diu differuntur. – Justizamt , iudicium. – Justizmord , *innocentis nex. – einen I. begehen, hominem innocentem occīdere od. vitā punire ...
1. Die Justitz is eine gemahlt Bild vnd blind. – Lehmann, 628, 24. » Darum obschon etwas recht vnd aber recht ist, so gehets doch wie es geht.« 2. Die Justitz ist Gottes Tochter , aber sie wird von Richtern vnd Rabulisten also gehandelt ...
Justizpflege , s. Justiz no. II.
Das Justitzwesen ist wie ein Hundsding, wer darein kompt, der kompt offt sehr schwerlich wieder rauss. – Lehmann, 630, 47. Angeblich ein Ausspruch des Herzogs Heinrich Julius von Braunschweig .
Wer Justus nicht bezahlen kann, der schafft sich Vivat Anklam an; das ist der Knaster Wohlgemuth , der stinkt und beisst und brennt nicht gut. Von gutem und schlechtem (vaterländischem, anklamschem) Taback . Allgemein : man muss sich behelfen. Wer keinen Mokka trinken kann ...
* Thiar körnt thi Jüt üb sin Holtskur. ( Föhr. ) – Lappenkorb; Firmenich, III, 6, 81; Johansen, 73. Da kommt der Jüte in seinen Holzschuhen . – Von grobem, ungehobeltem Benehmen .
* Er ist wol in Jütland gewesen? Ironische Frage , wenn jemand gar zu arg aufschneidet. Die Jütländer stehen bei ihren Nachbarn in keinem guten Rufe. Die Dänen sagen: Er lügt wie ein Jütländer. Auf der Insel Föhr heisst jeder Betrunkene ein »jütischer ...
Juwel , gemma. – mit Juwelen besetzt, gemmatus. – Juwelenhandel : z.B. einen I. treiben, *gemmas vendere od. venditare. – Juwelenhändler , gemmarius (Inscr.). – Juwelenkästchen , dactyliothēca (Ring-, Schmuckkästchen).
1. Juwelen genug, aber keine Wäsche . Von Frauen , die alles auf Schmuck verwenden, wenn sie gleich kein gutes Hemde haben. ( Einfälle , 416. ) *2. Er is e Juwel (Tachschit), man darf'n am Schabbes nachtrage. – Tendlau, 50. Bin Kleinod , das man am ...
Juwelenschmuck , gemmae. – Juwelier , gemmarius (Inscr.). – anu larius (als Ringverfertiger).
*1. He hett Jux makt. ( Holst. ) – Schütze , II, 201. Er hat sich unrechtlichen Gewinn verschafft, etwa in dem Sinne wie Schwenzelpfennig. *2. Seinen Jux mit etwas treiben. Einen lustigen Scherz damit machen. Auch Jucks, von niederländisch jok, altklevisch (1475) jock = Scherz ...
Buchempfehlung
Schnitzlers erster Roman galt seinen Zeitgenossen als skandalöse Indiskretion über das Wiener Gesellschaftsleben. Die Geschichte des Baron Georg von Wergenthin und der aus kleinbürgerlichem Milieu stammenden Anna Rosner zeichnet ein differenziertes, beziehungsreich gespiegeltes Bild der Belle Époque. Der Weg ins Freie ist einerseits Georgs zielloser Wunsch nach Freiheit von Verantwortung gegenüber Anna und andererseits die Frage des gesellschaftlichen Aufbruchs in das 20. Jahrhundert.
286 Seiten, 12.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Michael Holzinger hat sechs eindrucksvolle Erzählungen von wütenden, jungen Männern des 18. Jahrhunderts ausgewählt.
468 Seiten, 19.80 Euro