Feilkloben

[674] Feilkloben und Handkloben, zangenartige Werkzeuge, in welche kleine Arbeitsstücke eingespannt werden, um sie beim Feilen, Löten u. dergl. bequem handhaben zu können. Sie sind besonders erforderlich, wenn runde oder geschweifte Gegenstände befeilt werden sollen.

Man unterscheidet breit- und schmalmaulige Feilkloben. Ein Feilkloben der gebräuchlichsten Art (Fig. 1) besteht aus den beiden durch Scharnier a verbundenen Schenkeln b, die am vorderen Ende gehärtete und zum besseren Greifen mit Feilenhieb versehene Backen c tragen. Durch die Schraube e mit Flügelmutter g werden die Backen zusammengeschraubt. Die zwischen den Schenkeln liegende Feder öffnet die Backen beim Lösen der Schraube. – Der Feilkloben Fig. 2 hat schmale Backen und ist zur bequemen Handhabung und besonders um die Werkstücke leicht drehen zu können, mit einem Stiel versehen, weshalb er den Namen Stielkloben oder bei Uhrmachern Stiftenklöbchen führt. – Bei dem Feilkloben Fig. 3 ist der Stiel durchbohrt, um Drähte hindurchführen zu können, und das Scharnier ist durch eine Feder ersetzt. – Die Feilkloben Fig. 4 und 5 werden vom Uhrmacher zum Einspannen der Kronräder und Unruhen gebraucht. – Bei dem Feilkloben Fig. 6 werden die beiden um die Stifte a, b drehbaren Backen c und d dadurch aneinandergepreßt, daß das kegelförmige Ende e des Stieles h gegen die Ansätze f, g der Backen geschraubt wird. Vorteilhaft sind Feilkloben, bei denen die Backen stets parallel zueinander geführt werden (Parallelfeilkloben). Die beiden Backen sind in diesem Falle nicht um einen Punkt drehbar angeordnet, sondern gleiten auf Führungen. Große Feilkloben werden auch an der Arbeitsbank befestigt (Tischkloben), indem der Kloben entweder senkrecht mittels einer den Stiel ersetzenden Schraube in den Tisch eingeschraubt oder eine Backe desselben an dem Tisch befestigt wird, so daß der Kloben wagerecht liegt. Die Tischkloben bilden den Uebergang zum Schraubstock. – Um den Feilkloben sicher führen zu können, legt man ihn zur Unterstützung auf ein im Schraubstocke oder auf der Werkbank befindliches Stück Holz, das Feilholz (vgl. a. Schraubstock).

Dalchow.

Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3., Fig. 4., Fig. 5., Fig. 6.
Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3., Fig. 4., Fig. 5., Fig. 6.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 674.
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