Kloben

[513] Kloben, s.v.w. Haspen, Bandhaken, Stützhaken, Stützkegel, der am Tür- oder Fensterpfosten oder -futter befestigte eiserne Haken oder Dorn, Kegel, in dem das Band, mit runder Schleife eingehängt, sich dreht und seine feste Unterstützung findet.

Man unterscheidet: 1. Spitzkloben (Fig. 1), die einfachste Art, aus einem Stücke ausgeschmiedet, wird 6–8 cm in das Holz eingeschlagen. Bei Schwinden oder Spalten des Holzpfostens muß eine Lockerung in diesem eintreten und der genaue Anschlag der Türe verloren gehen; deshalb ist es vorteilhafter, 2. den Kloben auf Platte (Fig. 2) aufzunieten und letztere mit vier bis sechs Nägeln, besser Schrauben, am Anschlag zu befestigen. Der Kloben wird dann aus zwei Teilen bestehen, dem Dorn, um den sich das Band legt, und der Stütze, die als Hülfe den Dorn umfaßt und mit dem letzteren durch eine Niete verbunden oder durch einen Stift verbohrt ist. 3. Bei Kloben in Stein ist die Stütze etwa 25 mm stark in den Stein einzukitten (Fig. 3) und zum besseren Halte an den Kanten aufzuhauen. Bei schweren Türen oder Toren wird der Dorn höher und die Stütze aus zusammengelegten und vernieteten Lappen gebildet (Fig. 4). Bei großen, schweren Toren kommt 4. der Stützkloben zur Anwendung. Bei diesem ist der Dorn nach unten verlängert und wird am unteren [513]

Ende ebenfalls in Stein eingelassen (Fig. 5). Bei einfachem Beschläge endigt der Kegel oder Dorn stumpf oder mit flachem Kopfe; bei reicherer Ausstattung erhält er eine formale Ausbildung durch gedrehte oder gegossene Knöpfe, sogenannte Kegel, in Zink, Eisen oder Messing, die einzustiften sind. – Um die Bewegung der schweren Türen möglichst zu erleichtern, ist die Reibung des Bandes auf dem Kloben tunlichst zu verringern. Dies wird erreicht, wenn der auf der Bandhülfe eingesetzte Zierknopf (Fig. 6) fest eingeschraubt auf dem flach gerundeten oberen Ende des Doms aufsitzt, so daß das Band nicht mehr den oberen Rand des Klobens berührt. Wird durch eine schräggeführte Oeffnung an den Drehpunkt Oel zugeführt, so wird die Beweglichkeit sehr gefördert. Fig. 7 und 8 sind Lappenkloben in Holz und Stein; letzterer hat den Vorteil, daß das Einsetzen in Stein durch zwei Schrauben statt durch einen größeren Lappen geschieht und bei Senkungen leicht nachgeholfen werden kann.

Weinbrenner.

Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3., Fig. 4., Fig. 5., Fig. 6.
Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3., Fig. 4., Fig. 5., Fig. 6.
Fig. 7., Fig. 8.
Fig. 7., Fig. 8.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 513-514.
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