Kloben [2]

[584] Kloben, Werkzeug zum Fangen kleiner Vögel; insonderheit Meisen, besteht aus zwei neben einander stehenden 3–4 Fuß langen, äußerlich runden; inwendig der Länge nach gekerbten u. ineinander[584] passenden Stäben. Sie sind ein rundes Stück Holz (Griff) so eingepaßt, daß sie ein wenig aus einander klaffen. Eine Schnur (Zugschnur) ist mehrmals durch beide Stäbe gezogen, so daß dieselben mit ihr fest aneinander gezogen werden u. die Vögel, welche sich auf einen der beiden Stäbe gesetzt haben, an den Krallen gefangen werden können. Zu diesem Klobenfang erbaut man eine kleine Hütte (Klobenhütte) dicht von Reisholz, in deren Wänden mehrere kleine Löcher angebracht sind, um den K. dadurch heraus zu stecken u. die durch die Meisenpfeife u. Lockvögel gelockten u. gefangenen Vögel hereinzuziehen. In einer Hütte können zwei od. drei Personen, jede mit zwei K., den Fang betreiben. Man kann die K. auch an den Krakeln bei Vogelherden (dann Klobenherd) für Krammetsvögel, anbringen, indem 4–6 K. (Schnellkloben) an jedem Krakelbaum (daher Klobenkrakel) befestigt werden. Durch den Abzug einer am Fuße des Baumes befestigten hölzernen Feder können sie zusammengezogen u. so die darauf sitzenden Vögel gefangen werden. Die Wiener K. sind ungefähr 9–12 Zoll u. größtentheils von Eisen u. können mit einer Schraube in einen Baum eingeschraubt werden, die beiden eisernen Klemmstäbe bewegen sich in Nieten um eine eiserne Unterlage u. um einen darauf befestigten hölzernen Klohenstab, durch eine Feder u. einen rechtwinkeligen Stellhaken können sie in die Höhe geschlagen werden; an den Klobenstab werden mittelst Drahtes Mehlwürmer od. Beeren befestigt; wenn ein Vogel auf den beweglichen Klobenstab tritt, wird er niedergedrückt, der in eine Kimme desselben gestellte Stellhaken losgelöst u. so der Vogel gefangen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 584-585.
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