Folien

[141] Folien, sehr dünne Bleche, die aus dickeren durch Schlagen oder Walzen hergestellt werden.

Zinnfolie (Stanniol) wird zum Belegen von Spiegeln verwandt, auch zum Einpacken von Schokolade und andern Eßwaren. Schmiegsame Aluminiumfolie, die denselben Zwecken dient wie Zinnfolie, konnte bisher infolge großer Schwierigkeiten, die sich beim Strecken ergaben, nicht hergestellt werden. Nach dem neuen Verfahren D.R.P. Nr. 165965 können Aluminiumblätter hergestellt werden, die den dünnsten Zinnblättern (unter 1/10 mm) in der Stärke gleich sind und größte Schmiegsamkeit besitzen. Folie aus Messing nennt man Rauschgold, aus Argentan Rauschsilber; Folien aus vergoldetem oder versilbertem Kupfer, Messing oder Zinn heißen unechte Gold- und Silberfolien. Häufig dienen die Folien als Unterlage bei der Fassung von Edelsteinen oder deren Nachahmungen, um ihren Glanz infolge der Spiegelung zu erhöhen und ihre Farbe zu verschönern. Zu ersterem Zwecke dienen die weißen Folien, während man zur Erzielung farbiger Wirkungen die Folien mit geeigneten Farbstoffen überzieht, die mit Hausenblase oder Lackfirnis aufgetragen werden. Die Dicke der unechten Gold- und Silberfolien beträgt etwa 0,05 mm, die von Knittergold 1/90-1/65 mm, während Rauschsilber 1/66-1/40 mm dick ist (vgl. a. Blattmetalle, Bd. 2, S. 40, Edelsteinschleiferei).


Literatur: Zeitschr. f. Werkzeugmaschinen und Werkzeuge 1905/06.

Dalchow.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 141.
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