Kettennuß

[459] Kettennuß, ein kleines Kettenrad von solcher Verzahnungsform, daß sich eine Gliederkette von passender Stärke und Teilung bei halber Umschlingung des Rädchens fest anschmiegt, so daß die Kette mit der Last durch Drehung der Radwelle angezogen werden kann.

Vor der Kettentrommel hat die Nuß den Vorzug, einen kleineren Lasthebelarm zu bieten und die Kette immer nach demselben Punkte ohne seitliche Ablenkung zu führen; sie erfordert allerdings kalibrierte, teurere Ketten. Die Zähnezahl z beträgt mindestens vier, meistens fünf, auch mehr. Die Kette legt sich im Polygon auf mit 2 z Seiten, abwechselnd von der Länge l + d und l – d. Für die Kettenstärke d und ihre Baulänge l = λ d kann man den Durchmesser des umschriebenen Kreises (s. nebenstehende Figur) berechnen zu D = d√(λ/sin 90/z)2 + (1/cos 90/z)2 oder den Durchmesser des eingeschriebenen Kreises zu D0 = d (λ ctg 90/z – tg 90/z). Ein dem ersteren naheliegender Mittelwert ergibt sich aus π D = 2 z l. Das Verhältnis λ = l/d schwankt von 2,6 bis 3,7. Zum Ausheben der Kette aus der Verzahnung dient ein feststehender, in die Ringnut der Nuß hineinragender Abstreifdorn oder die Ausbildung der hinter der Nuß liegenden Führungsrolle der Kette als Nuß mit Zahnradantrieb. – Der Wirkungsgrad der Kettennuß mag bezüglich der Kettenreibung 95% und einschließlich der Zapfenreibung 93% betragen.

Lindner.

Kettennuß
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 459.
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