Steinschrauben

[293] Steinschrauben finden an Stelle der Ankerschrauben (s.d.) zur Befestigung von Gestellen auf Steinblöcken oder Mauerwerk Anwendung, wenn die von ihnen aufzunehmende Kraft mäßig ist und stoßfrei wirkt.

Die Schraubenstärke d liegt innerhalb der Grenzen von 1/2–1'' – Der lange, verjüngte Kopf von quadratischem Querschnitt mit aufgehauenen Kanten (Fig. 1) hält sich in dem ebenfalls verjüngten Loch des Steines durch die Ausfüllung von Zement, Blei, Gips oder Schwefel. In hartem Stein lassen sich die Löcher nur bis zu mäßiger Tiefe richtig aushauen, so daß für Granit 100 mm Tiefe genügen müssen, bei weicherem Sandstein kann man auf 200 mm, in Mauerwerk und Beton auf 300–400 mm Tiefe gehen und hat die Schrauben danach zu bemessen. Die Neigung der Flanke gegen die Mittellinie beträgt 1 : 15, etwas mehr bei kurzem, etwas weniger bei langem Kopf, so daß die Stärke am Fuß auf etwa 2 d kommt. Da die Lochwandungen uneben ausfallen, sind hölzerne oder eiserne Beilagen an den vier Seiten des Kopfes zur Befestigung ungeeignet. Die Berlin-Anhaltische Maschinenbau-A.-G. hat Steinschrauben nach Fig. 2 und 3 eingeführt. Die Ankerschrauben (Fig. 2) von d = 16–51 mm Stärke und mit Längen über 1/4 m enthalten auf dem quadratischen Kopf einen Gußklotz von 3 d Höhe und unterer Breite in einem Loch von 3 d + 30 mm gleichbleibender Weite. Die Steinschrauben (Fig. 3) von 13–39 mm Stärke mit flachem, rechts- und linksgängig gewundenem Kopfstück haben 12 d + 50 mm ganze Länge.

Lindner.

Fig. 1.
Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 2.
Fig. 3.
Fig. 3.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 293.
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