Wellblechherstellung

[908] Wellblechherstellung erfolgt durch Walzen oder Pressen.

Beim Walzen kann man unterscheiden: 1. Solche Verfahren, bei denen die Wellen quer zur Walzrichtung eingedrückt werden. Fig. 1 Wellblechwalzwerk (E. Kircheis in Aue i. S.) mit verstellbarer Oberwalze und Unterstützung der langen Walzen durch Stützrollen. Nach diesem Verfahren werden auch in Zickzacklinien verlaufende Wellen hergestellt (vgl. a. den Katalog von Bechem, Keetmann & Co. in Duisburg, Wellblechwalzwerk). 2. Solche Verfahren, bei denen die Wellen in der Walzrichtung verlaufend eingedrückt werden. Bei dem Walzwerk von Daelen Werden sämtliche Wellen gleichzeitig hergestellt; da das Blech hierbei aber in der Breite stark abnimmt, so müssen nach jedem Durchgang des Blechs die zum Eindrücken der Wellen dienenden Walzenscheiben einander genähert werden [1]. Beim Baroper Wellblechwalzwerk werden die Wellen einzeln durch drei Walzen erzeugt (s. Fig. 2 und 3). Zuerst wird die glatte Blechtafel auf einer Seite umgebogen (a, Fig. 3) und zwischen der unteren und mittleren Walze hindurchgeführt, wobei sie die Biegung d erhält; dann wird das Blech zwischen der mittleren und oberen Walze gewalzt, es erhält dabei die Biegung c. Nun geht das Blech wieder unten durch und erhält die Biegung d, beim Zurückgehen die Biegung e. Erforderlich ist, daß der erste Wulst der Mittelwalze schräg abgedreht ist, daß der zweite schmäler und erst der dritte normal ist. Das Pressen von Wellblechen erfolgt mit Preßstempeln, mittels deren die Biegung des Blechs erfolgt. Man unterscheidet Pressen, die nur mit einem und solche, die mehrere bewegliche Stempel besitzen (vgl. a. den Katalog von M. Mönkemöller & Co. in Bonn und [1]).


Literatur: [1] »Stahl und Eisen« 1894, S. 538.


Fig. 1.
Fig. 1.
Fig. 2., Fig. 3.
Fig. 2., Fig. 3.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 908.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: