Örebro [2]

[107] Örebro, Hauptstadt des gleichnamigen schwed. Läns (s. oben), ist eine alte, ansehnliche, nach vielen bedeutenden Feuersbrünsten (zuletzt 1854) regelmäßig und gut gebaute Stadt unweit der Mündung der dieselbe durchströmenden Svartå in den Hjelmarsee, Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Krylbo-Mjölby und der Eisenbahnen Ö.-Svartå und Palsboda-Ö., Sitz des Landhauptmanns, hat ein altes, ehemals stark befestigtes königliches Schloß (jetzt Museum), eine alte Kirche, in welcher der Freiheitsheld Engelbrecht (gest. 1435) begraben ist, dem man 1865 in der Stadt eine bronzene Statue gesetzt hat, ein schönes Rathaus, ein Gymnasium, eine vielbesuchte Technische Schule und ein Theater. Die Stadt ist der Hauptstapelplatz für die Produkte der umliegenden Bergwerksorte, hat eine Mühle, Eisengießereien, Fabrikation von Maschinen, Tabak, Möbeln, Schuhwaren und Chemikalien, eine Privatbank, Volksbank, Sparkasse, bedeutenden Handel auf dem Hjelmar- und Mälarsee und (1904) 25,288 Einw. – Ö. ist bekannt durch den Reichstag von 1540, der Schweden zum Erbreich erklärte, und den von 1810, wo Bernadotte (s. Karl 68) zum schwedischen Thronfolger gewählt wurde. Hier 18. Juli 1812 Friede zwischen England und Schweden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 107.
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