Absălom

[50] Absălom (hebr., »Vater des Friedens«), drittgeborner Sohn Davids, ein schöner Mann, wegen seiner Leutseligkeit beim Volke beliebt, rächte die Schmach seiner Schwester Thamar an seinem ältesten Bruder Amnon durch dessen Ermordung und ward deshalb von David verbannt, aber nach 5 Jahren als Thronerbe anerkannt. Von Herrschsucht beseelt, benutzte er die alte Stammeseifersucht Judas und mannigfache Unzufriedenheit mit Davids Regiment von Hebron aus zu einem Aufstand gegen den Vater. David mußte mit wenigen Getreuen Jerusalem verlassen, worauf A. von der Hauptstadt und dem Harem seines Vaters Besitz nahm. Dem Rate Husais vertrauend, verzögerte er gegen den Rat Achitofels die Verfolgung Davids, der inzwischen in Machanaim ein Heer sammelte. Im Wald Ephraim besiegt, ward A., auf der Flucht mit seinem langen Haar an einer Terebinthe hängen bleibend, von Joab erstochen (2. Sam. 13–18). Das sogen. Grab Absaloms im Kidrontal bei Jerusalem s. Tafel »Architektur II«, Fig. 14.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 50.
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