Hēbron

[31] Hēbron, uralte Levitenstadt in Palästina, Stamm Juda, 31 km südsüdwestlich von Jerusalem in einem fruchtbaren Tal 920 m hoch gelegen, spielt schon in der Geschichte der Patriarchen eine Rolle. Sie war dann Residenz eines kanaanitischen Königs, die von den Israeliten erobert und zur Freistadt bestimmt wurde. Residenz Davids und Stützpunkt seines aufrührerischen Sohnes Absalom, wurde sie späterhin von Rehabeam befestigt und erst im letzten jüdischen Kriege von den Römern zerstört. Gegenwärtig ist H. ein unbedeutender Ort mit 10,000 Einw. (darunter 500 Juden), die Glas- und Töpferwaren anfertigen. H. galt von jeher als besonders fanatisch. Die zuerst zu Justinians Zeit über der Höhle Machpela, Abrahams Begräbnisstätte, dann von den Kreuzfahrern neuerbaute Kirche ist in eine Moschee, das Harâm, umgewandelt, zu der Ungläubigen der Zutritt streng verwehrt ist. Es werden dort in einer Felsenkrypte eine Reihe von Kenotaphien als die Abrahams, Isaaks, Jakobs und ihrer Weiber gezeigt. Bei den Arabern heißt H. zum Andenken an Abraham el ChalîlFreund [Gottes]«, Bezeichnung Abrahams), wie auch die Kreuzfahrer H. Castellum ad sanctum Abraham nannten. Eine halbe Stunde nordwestlich von H. ist die Stätte des Hains von Mamre (s. d.) mit der uralten »Eiche Abrahams« u. einem russischen Hospiz.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 31.
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