Hebron

[147] Hebron, 1) (früher Kiriath Arba, a. Geogr.), eine der größten Städte Palästinas, stand schon zu Abrahams Zeit, welcher nebst Sara bei H. beerdigt wurde; es hatte eigne Fürsten u. wurde bei der Eroberung Palästinas eine Besitzung des Kaleb u. zum Stamme Juda geschlagen, dann eine Leviten- u. eine der 6 Freistädte; David hielt während der ersten 71/2 Jahre seiner Regierung hier sein Hoflager, u. hier erregte Absalom den Aufstand gegen ihn; unter Rehabeam wurde H. befestigt; während der Babylonischen Gefangenschaft setzten sich darin die Idumäer fest, welche Judas der Makkabäer wieder vertrieb. Die Römer zerstörten sie unter Vespasian; sie wurde zwar wieder aufgebaut, aber nicht auf dem Berge, wo sie sonst gestanden hatte, sondern am Fuße desselben; über der Grabhöhle Abrahams u. der Sara baute die Kaiserin Helene eine Kirche, die nachher in eine Moschee verwandelt wurde u. jetzt unter dem Namen Haram eine Ruine ist, wohin Juden u. Christen der Zutritt versagt ist; außerdem finden sich die Überreste einer Citadelle aus der Zeit der Kreuzfahrer. Im Mittelalter hieß H. Beit Chabrun, jetzt El-Khalil. Im Syrischen Kriege 1834 betheiligte sich H. an dem Aufstande u. wurde von Ibrahim Pascha bombardirt; 1837 sind die alten Bauten noch durch das Erdbeben mehr beschädigt worden. H. hat gegenwärtig ungefähr 10,000 Ew., welche Wein- u. Gartenbau, Glasfabrikation u. Baumwollenweberei treiben; 2) Missionsstation der Herrenhuter auf der Ostküste von Labrador (Britisches Nordamerika); 3) Städtischer Bezirk mit Postamt (Post-township) in der Grafschaft Tolland des Staates Connecticut (Nordamerika); 1500 Ew.; 4) Städtischer Bezirk mit Postamt in der Grafschaft Washington des Staates New York; 2600 Ew.; 5) Station der Berliner Missionsgesellschaft, am[147] Key Garip in der Orange-Fluß-Republik (Orange River Sovereignity, südliches Afrika).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 147-148.
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